- Teorema – Geometrie der Liebe
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Filmdaten Deutscher Titel: Teorema – Geometrie der Liebe Originaltitel: Teorema Produktionsland: Italien Erscheinungsjahr: 1968 Länge: 98 Minuten Originalsprache: Italienisch Stab Regie: Pier Paolo Pasolini Produktion: Franco Rossellini, Manolo Bolognini Musik: Ennio Morricone, Wolfgang Amadeus Mozart, Ted Curson Kamera: Giuseppe Ruzzolini Schnitt: Nino Baragli Besetzung - Silvana Mangano: Lucia (Mutter)
- Massimo Girotti: Paolo (Vater)
- Andrès José Cruz Soublette: Pietro (Sohn)
- Anne Wiazemsky: Odetta (Tochter)
- Laura Betti: Emilia (Dienerin)
- Terence Stamp: Gast
- Ninetto Davoli: Postbote
Teorema – Geometrie der Liebe ist ein Spielfilm des italienischen Regisseurs Pier Paolo Pasolini aus dem Jahr 1968.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Im Mailand des Jahres 1968 gibt ein Postbote ein Telegramm an der Tür einer Villa ab, in dem für den nächsten Tag die Ankunft eines Gastes angekündigt wird. Der mysteriöse Gast, wunderschön und zurückhaltend, liest die Gedichte Arthur Rimbauds und bewegt sich im Haus hin und her. Nacheinander erliegen die Familienmitglieder seiner Faszination: Der Industrieboss Paolo und seine gewissenhafte Frau Lucia sowie die beiden Kinder und schließlich die Dienerin Emilia, die vom Land stammt. Mit allen hat der Gast sexuellen Verkehr und leitet eine Wende in ihrem Leben ein. Nach seiner plötzlichen Abreise hinterlässt der Gast nichts weiter als grenzenlose Leere und ein seelisches Chaos, das Mutter, Vater, Tochter und Sohn auf unterschiedlichste und absurdeste Weise zu kompensieren versuchen. Emilia kehrt aufs Land zurück, wo sie zur meditierenden Heiligen wird. Die junge Odetta wird wahnsinnig und endet im Irrenhaus. Pietro beginnt mit abstrakter Malerei. Die stets moralische Gattin lässt sich mit jungen Männern ein und der Vater überlässt den Arbeitern seine Fabrik, entkleidet sich am Hauptbahnhof von Mailand und begibt sich einsam und nackt in die Wüste.
Hintergrund
Das Theorem, das im Filmtitel vorkommt, ist dasjenige, auf die Probleme der Welt und die eigenen existenziellen Bedürfnisse mit einer formalistischen Geometrie zu antworten, genauer gesagt mit spießbürgerlichen Verhaltensweisen. Eine solche Gesellschaft kann laut Pasolini nicht echt sein. Ein Ereignis außerhalb der Norm, wie der Besuch des unbekannten Gasts, genügt, um die Leere zu offenbaren. Die Bewohner des Hauses beginnen sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und geraten selbst aus der Norm. Im Film wird also das Theorem zerlegt.
Kritiken
- Durch seine, voll beabsichtigte, extreme Abstraktheit und Symbolik erzeugt „Teorema“ trotz ausdrucksstarker Darsteller und einer genauen Komposition eine Unzugänglichkeit, die sich erst nach einer detaillierteren Auseinandersetzung mit dem Autor und der zeitgenössischen, subjektiven Wahrnehmung seiner Umgebung aufbrechen lässt. [1]
Preise
Coppa Volpi an Laura Betti für die beste weibliche Darstellerin und Premio OCIC bei den XXIX. Internationalen Filmfestspielen von Venedig.
Quellen
Weblinks
- Teorema – Geometrie der Liebe in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Kritiken zu Teorema – Geometrie der Liebe auf Rotten Tomatoes (englisch)
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