- Bangsamoro
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Moroland (oder in der Tausūg-Sprache „Bangsamoro“) ist eine Bezeichnung der südphilippinischen Muslimen und Islamisten für einen teils von ihnen erwünschten, mehr oder minder islamisch zu prägenden neuen Staat, der sich auf die südphilippinischen aber auch auf angrenzende Inseln ausdehnen und der große Teile der heutigen Philippinen, Teile von Malaysia und der Brunei beinhalten soll. Dieser Begriff ist auch die Bezeichnung Dritter für das heutige mehrheitlich muslimisch bewohnte Gebiet der Südphilippinen.
Diese Bezeichnung „Moroland“ wird teils auch in anderen Medien übernommen, dann oftmals als Ausdruck für sehr unsichere Regionen, denen damit unterstellt wird, dass in ihnen die philippinische Zentralregierung nicht über die volle Staatsautorität und das Gewaltmonopol verfüge, und steht insofern als Synonym für gewalt- und entführungsgefährdete Gebiete.
Der Ausgangspunkt der Bezeichnung ist das spanische, abwertend gemeinte Wort „Moro“ (Maure), das in Spanien und auf den Philippinen teils von Christen als geringschätzige Bezeichnung für Muslime gebraucht wird. Von den Muslimen auf den südphilippinischen Inseln wurde dieser Name jedoch teils stolz als eigene Bezeichnung erwählten.
Das z.B. von der MILF beanspruchte Gebiet umfasst mit Mindanao, dem Sulu-Archipel, dem Süden Palawans, Basilan und deren Nachbarinseln rund ein Drittel der gesamten Philippinen. Dabei machen die Muslime gerade noch etwa 5% der Gesamtbevölkerung des Inselstaates (ca. 89 Millionen) aus.
Die muslimische Agitation auf den südphilippinischen Inseln ist teils das Resultat einer früheren islamischen Expansionsgeschichte, teils der spanischen und amerikanischen Kolonialisierung, teils Ergebnis der zentralphilippinischen Politik und der Spaltung der Generationen.
Siehe auch
- Moro National Liberation Front (MNLF)
- Moro islamische Befreiungsfront (MILF Moro Islamic Liberation Front).
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