- The Platters
-
The Platters waren eine US-amerikanische Doo-Wop-Gruppe, die in den 50er Jahren mit einigen balladenhaften Millionensellers erfolgreich war. Ihre größten Erfolge waren Only You, My Prayer, The Great Pretender, Twilight Time und Smoke Gets in Your Eyes.
Inhaltsverzeichnis
Entdeckung
Die Gruppe in der Ursprungsformation mit Tony Williams (erster Tenor), Gaynel Hodge (Tenor), David Lynch (Tenor), Alex Hodge (Bariton) und Herb Reed (Bass) wurde im August 1953 von Ralph Bass, dem Chef des King-Tochterlabels Federal Records entdeckt. Am 15. September 1953 fand in dieser Besetzung eine erste Aufnahmesession statt, aus der vier Songs hervorgingen.
Als erste Single wurde hieraus die gospelähnliche Ballade Give Thanks / Hey Now ausgesucht, die als Federal #12153 im Oktober 1953 veröffentlicht wurde. Die Platte blieb, wie auch Nachfolgesingle, ohne Hitparadenresonanz. Eine weitere Session war für den 16. März 1954 anberaumt. Als hieraus im April 1954 als dritte Single Roses of Picardy / Beer Barrel Polka (Federal #12181) erschien, hatte Buck Ram das Management der Gruppe übernommen. Die Platte zeigte, dass die Platters bislang noch keinen identifizierbaren Sound gefunden hatten.[1] Ram reagierte und ersetzte Gaynel Hodge durch Zoletta Lynn „Zola" Taylor, die in der dritten Aufnahmesession am 20. Mai 1954 bereits vor dem Mikrofon stand. Eine der vier Aufnahmen war Only You (And You Alone), komponiert von Manager Buck Ram. Die Aufnahme war so schlecht, dass Labelchef Ralph Bass sie verwarf.[2] Auch durch weitere Soundverbesserungen und personelle Veränderungen konnten keine Chartsplatzierungen der sieben Singles von Federal/King erreicht werden.
Mercury Records
Federal verlor deshalb das Interesse an den Platters und entließ die Gruppe aus ihrem Vertrag. Im April 1955 erhielten sie einen Plattenvertrag bei Mercury Records, die für den 26. April 1955 ein Studio gebucht hatten. Unter den fünf Aufnahmen befand sich die Neuaufnahme von Only You, die auch dem A&R-Chef von Mercury Records Bob Shad nicht gefiel. Manager Buck Ram bestand jedoch auf der Aufnahme des Songs, bei dem er am Klavier zu hören ist. Widerwillig ließ Mercury die Ballade mit der B-Seite Bark, Battle and Ball (Mercury #70633) im Mai 1955 veröffentlichen.
Der Erfolg überraschte alle Beteiligten. In der Rhythm & Blues-Hitparade erreichte sie den ersten Rang, wo sie für sieben Wochen blieb. Gleichzeitig gelang hiermit ein immenser Crossover-Erfolg, als sie auch in den Pop-Charts bis auf Platz fünf vordrang, gute Indizien dafür, dass sich die Ballade zum Millionenseller entwickelt hatte.[3] Die am 3. November 1955 erschienene Nachfolgesingle The Great Pretender / I’m Just a Dancing Partner verkaufte sich 1,8 Millionen Mal; allein eine Million Exemplare gingen in Frankreich über die Ladentheke und machten den Song zum ersten französischen Millionenseller. Am 18. Februar 1956 erreichte die Platte auch für zwei Wochen den ersten Platz in der US-Pop-Hitparade. Nun hatten die Platters ihren Sound gefunden und konnten ihn bei weiteren Hits noch festigen. Sie etablierten sich als eine der bekanntesten schwarzen Vokalgruppen ihrer Zeit.
Am 21. März 1956 wurden die Platters im Musikfilm Rock Around the Clock mit Only You und The Great Pretender begleitet von der Ernie-Freeman-Combo präsentiert. Es folgte eine Reihe Hits, von denen My Prayer,[4] Twilight Time[5] und Smoke Gets in Your Eyes[6] jeweils die Nr. 1 der Pop-Charts erreichten. Allesamt erhielten diese Coverversionen den Status eines Millionensellers. Insgesamt entstanden bei Mercury bis November 1964 nach My Prayer 46 Singles. Daneben brachte Mercury noch 18 LPs mit dem kaum variierten Sound heraus, einem Stil, „der Banalität an einen Punkt brachte, wo sie sich mit wahrer Inspiration berührte".[7]
Statistik
Bis 1965 wurden den Platters neun Goldene Schallplatten verliehen. Sie nahmen über 400 Songs auf, die weltweit 100 Millionen Mal verkauft wurden[8]. Die Platters wurden 1990 in die Rock and Roll Hall of Fame[9] und 1998 in die Vocal Group Hall of Fame aufgenommen. Die Platters sind noch heute aktiv: Im März 2008 traten sie in Stuttgart in der Schleyer-Halle bei der Porsche-Oldie-Night auf.
Singles
Veröffentlichung Titel Chartpositionen US Charts US R&B Charts UK Charts Oktober 1953 „Give Thanks / Hey Now" - - - Januar 1954 „I’ll Cry When You’re Gone / I Need You All the Time" - - - April 1954 „Roses of Picardy / Beer Barrel Polka" - - - Juli 1954 „Tell the World / Love All Right" - - - Oktober 1954 „Shake It Up Mambo / Voo-Vee-Ah-Bee" - - - Dezember 1954 „Take Me Back / Maggie Doesn’t Work Here Anymore" - - - Mai 1955 „Only You (and You Alone)" 5 1 5 November 1955 „The Great Pretender" 1 1 5 Februar 1956 „The Magic Touch" 4 4 Juni 1956 „My Prayer“ 1 1 4 Juni 1956 „Heaven on Earth“ 39 13 August 1956 „You'll Never Never Know" 11 9 23 August 1956 „It Isn’t Right“ 13 10 23 November 1956 „On My Word of Honor“ 20 7 November 1956 „One in a Million“ 20 7 Februar 1957 „I’m Sorry“ 11 15 18 Februar 1957 „He’s Mine“ 23 5 April 1957 „My Dream“ 24 7 April 1957 „I Wanna“ 24 August 1957 „Only Because“ 65 Dezember 1957 „Helpless“ 56 April 1958 „Twilight Time“ 1 1 3 Juni 1958 „You’re Making a Mistake“ 51 September 1958 „I Wish“ 42 September 1958 „It’s Raining Outside“ 93 Oktober 1958 „Smoke Gets in Your Eyes“ 1 3 1 Februar 1959 „Enchanted“ 12 9 Mai 1959 „Remember When“ 41 25 September 1959 „Where“ 44 September 1959 „Wish It Were Me“ 61 Januar 1960 „Harbor Lights“ 8 15 11 Januar 1960 „Sleepy Lagoon“ 65 Mai 1960 „Ebb Tide“ 56 August 1960 „Red Sails in the Sunset“ 36 Oktober 1960 „To Each His Own“ 21 Januar 1961 „If I Didn't Care“ 30 1961 „Trees“ 62 Juli 1961 „I’ll Never Smile Again“ 25 17 Januar 1962 „It’s Magic“ 91 April 1966 „I Love You 1000 Times“ 31 6 November 1966 „I’ll Be Home“ 97 Februar 1967 „With This Ring“ 14 12 Juni 1967 „Washed Ashore“ 56 29 Oktober 1967 „Sweet, Sweet Lovin'“ 70 32 Einzelnachweise
- ↑ Jay Warner, American Singing Groups, 2006, S. 276
- ↑ Jay Warner, a.a.O., S. 276
- ↑ Joseph Murrells, Million Selling Records, 1985, S. 91 f.
- ↑ einer Coverversion von Georges Boulangers Avant De Mourir aus 1939
- ↑ Coverversion vom Hit der Three Suns – bei denen Buck Ram mitsang - aus 1944
- ↑ Coverversion von Paul Whitemans Hit aus 1934
- ↑ Nik Cohn, AWopBopaLooBopALopBamBoom, englische Fassung 1969, S. 111
- ↑ Cord G. Coslor, in: The Archive News Magazine, Ausgabe Dezember 1999
- ↑ Rock and Roll Hall of Fame The Platters in der Rock and Roll Hall of Fame
Weblinks
Kategorien:- Doo-Wop-Gruppe
- US-amerikanische Band
Wikimedia Foundation.