- Theodoros Rousopoulos
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Theodoros Rousopoulos (griechisch Θεόδωρος Ρουσόπουλος; * 13. September 1963 in Kyparissia; auch Roussopoulos) ist ein griechischer Journalist und Politiker.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Rousopoulos studierte Publizistik in Athen. Seine Studien ergänzte er an der Oxford Academy. Von 1981 war er als Journalist in Athen tätig, zunächst bei den Zeitungen Eleftherotypia und Kyriatiki Eleftherotypia, dann als Mitbegründer des privaten Rundfunks (Mitglied der Programmkommission beim Radiosender "Athina 9,84") sowie des privaten Fernsehens (politischer Redakteur und Chefredakteur bei "MEGA Channel"), Mitarbeiter der Zeitungen "Nea Mesimvrini" und "Kathimerini tis Kyriakis" und politischer Kommentator beim Fernsehsender "STAR".
Im Jahre 2000 wurde er Pressesprecher der Partei Nea Dimokratia.
Rousopoulos war seit 10. März 2004 Staatsminister und Regierungssprecher [1] und galt als enger Vertrauter des Ministerpräsidenten Kostas Karamanlis.
Am 23.Oktober 2008 trat Rousopoulos zurück, nachdem das griechische Parlament die Einsetzung eines Vorermittlungsausschusses beschlossen hatte, der unter Anderem seine Rolle bei den umstrittenen Immobiliengeschäften mit dem Athos-Kloster Vatopedi untersuchen soll [2]. Am 12. Juni 2009 unterrichtete er Ministerpräsident Kostas Karamanlis von seiner Entscheidung, bei der nächsten Parlamentswahl keine Kandidatur für die Partei "Neue Demokratie" anzustreben.
Immobilienskandal
Rousopoulos steht im Mittelpunkt oppositioneller Angriffe in einem Skandal um umstrittene Immobilientransaktionen zwischen dem griechischen Staat und dem Athos-Kloster Vatopedi. Der See war dem Kloster angeblich vor fast 1000 Jahren von byzantinischen Kaisern vermacht worden. Obwohl die Besitzansprüche des Klosters streitig waren, wurden sie vom Staat anerkannt. Im Tausch gegen den See mit seiner gesamten Wasseroberfläche und allen Ufergrundstücken erhielt das Kloster 260 werthaltige Grundstücke in touristisch entwickelten Gebieten, auch im Olympiadorf in Athen, die es teilweise sogleich mit Gewinn weiterverkaufte. "Sie haben dem Staat den See - sprich «Luft» verkauft - und dafür wertvolle Büros, Grundstücke und Gebäude in Athen zum Austausch bekommen" kritisierte die Opposition [3]. Der dem Staat entstandene Schaden, der dadurch entstanden ist, dass die vom Kloster beanspruchten Seegrundstücke stark überbewertet und die staatlichen Tauschgrundstücke stark unterbewertet wurden, wird mit 100 Millionen Euro beziffert [4]. Der Immobilienskandal erschüttert die Regierung des Ministerpräsidenten Kostas Karamanlis aufs Schwerste; er führte bereits zum Rücktritt des in die Immobiliengeschäfte verwickelten Handelsmarineminsters Giorgos Voulgarakis. Rousopoulos soll ein enger Freund des Vatopedi-Abtes Efraim sein.
Einzelnachweise
- ↑ Angaben der Griechischen Botschaft Berlin
- ↑ Tagesspiegel vom 23. Oktober 2008: "Staatsminister tritt nach Immobilienskandal zurück."
- ↑ Tagesanzeiger vom 22. Oktober 2008:"Ermittlungen gegen Mönche vom Heiligen Berg Athos"
- ↑ taz vom 20. Oktober 2008:"Griechischer Premier unter Druck""
Weblinks
Athens News Agency (englisch, mit Foto)
Kabinett Kostas Karamanlis I (2004–2007)Ministerpräsident: Kostas Karamanlis
Minister:
Minister für innere Angelegenheiten, öffentliche Verwaltung und Dezentralisierung: Prokopis Pavlopoulos ab 24. August 2007:: Spyros Flogaitis
Minister für Wirtschaft und Finanzen: Georgios Alogoskoufis
Außenminister: Petros Molyviatis ab 15. Februar 2006:: Dora Bakogianni
Verteidigungsminister: Spilios Spiliotopoulos ab 15. Februar 2006:: Evangelos Vasilis Meimarakis
Minister für Entwicklung: Dimitris Sioufas | Minister für Umwelt, Raumordnung und öffentliche Arbeiten: Georgios Souflias
Ministerin für Nationale Bildung und Religiöse Angelegenheiten: Marietta Giannakou
Minister für Arbeit und Soziale Sicherheit: Panos Panagiotopoulos ab 15. Februar 2006:: Savvas Tsitouridis ab 30. April 2007: Vasilis Manginas
Minister für Gesundheit und soziale Solidarität: Nikitas Kaklamanis ab 15. Februar 2006:: Dimitris Avramopoulos
Minister für ländliche Entwicklung und Ernährung: Savvas Tsitouridis ab 23. September 2004:Evangelos Basiakos
Justizminister: Anastasios Papaligouras
Kulturminister: Kostas Karamanlis ab 15. Februar 2006:: GiorgosVoulgarakis
Minister für Verkehr und Kommunikation: Michail Georgios Liapis | Minister für die Ägäis und Insel-Politik: Aristotelis Pavlidis
Minister für Öffentliche Ordnung: Giorgos Voulgarakis ab 15. Februar 2006:: Vyron Polydoras
Handelsmarineminister: Emmanouil Kefalogiannis
Minister für Makedonien und Thrakien:Nikolaos Tsiartsionis ab 15. Februar 2006:: Georgios Kalantzis
Tourismusminister: ab 18. März 2004:Dimitris Avramopoulos ab 15. Februar 2006:: Fani Palli-Petralia
Staatsminister und Regierungssprecher: Theodoros Rousopoulos ab 24. August 2007:: Xenofon-Rodolfos Moronis
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