- 90-mm-Geschütz M2
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Das 90-mm-Geschütz M1 und seine Abarten waren amerikanische Flugabwehrgeschütze und Panzerabwehrkanonen des Zweiten Weltkrieges. Die Panzerabwehrvariante des Geschützes erhielt die Bezeichnung M2, die Variante für den Einsatz in Panzerfahrzeugen wurde als M3 geführt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Seit den 1930er Jahren nutzte die US Army als schwerstes Geschütz in der Luftabwehr Kanonen mit einem Kaliber von 76,2 mm. 1938 suchte die Armee nach einem Geschütz, das wesentlich leistungsgesteigert war, ein höheres Kaliber von wenigsten 90 mm oder gar 120 mm haben sollte und das dennoch verhältnismäßig leicht zu transportieren und zu bedienen war. Vorgestellt wurden zwei Prototypen. Die Armee entschloss sich die 90-mm-Variante zu übernehmen. Ab 1940 wurden diese Geschütze als M1 in den Dienst gestellt. Nachdem etwa 400 M1 Geschütze produziert waren, wurden Neuerungen an dem Geschütz angebracht. So zum Beispiel ein verbesserter Richtmechanismus und ein verbesserter Lademechanismus. Diese Geschütze erhielten die Bezeichnung M1A1. Sie bildeten den Standard bei der Luftabwehr der US-Army. Während der Kämpfe stellte sich heraus, dass die Geschütze ähnliche Qualitäten aufwiesen, wie die gefürchtete deutsche acht-acht. Sie eigneten sich ebenso für Aufgaben der Panzerabwehr. Eine weitere Modifikation zur Optimierung als Panzerabwehrgeschütz wurde M2 genannt. Die letzte Version war das Geschütz M3. Es musste vollständig aus seiner Bettung gehoben werden. Neue Schildzapfen und Halterungen wurden angebracht und dieses Geschütz als Hauptkanone in den M26 Pershing und den M36 Jackson Panzerjäger eingebaut, genauso, wie es die deutsche Wehrmacht beim Panzerkampfwagen VI Tiger oder beim Jagdpanther mit der 88-mm-Kanone machte. M1A1, M2 und M3 blieben bis in die 1950er Jahre im Dienst und nahmen noch am Koreakrieg teil, wurden anschließend allerdings ausgemustert, als die Umstellung bei der Flugabwehr und Panzerjagd mehr und mehr auf Raketen erfolgte.
Technik
Die 90-mm-Geschütze standen auf einer einfachen vierrädrigen Kreuzlafette. Der Lagerzapfen war hinter dem Bodenstück angebracht, um ein einfacheres Laden zu gewährleisten. Bei der Version M1A1 wurde das Seitenrichten und Höhenrichten über einen elektrischen Kontrollstand geregelt. Durch Nutzung eines Radars konnte so die grobe Anflugrichtung feindlicher Flugzeuge angerichtet werden. Die Feinjustierung übernahm dann wieder der Richtschütze, der dann aber weitaus weniger Arbeit hatte und effizienter feuern konnte. Zudem lag der Kontrollstand abseits des Geschützes, sodass die Besatzung zweigeteilt war und gefallene Besatzungsmitglieder notfalls ersetzt werden konnten, damit das Geschütz weiterhin einsatzfähig blieb. Außerdem wurde der Lademechanismus verbessert, was eine höhere Schussfolge ermöglichte. Das M2-Geschütz erhielt einen verbesserten Rohrrücklaufmechanismus und einen Schutzschild. Dies garantierte eine höhere Rasanz des Geschosses. Ebenso wurden extra für die M2-Panzerabwehrkanonen neue Granaten entwickelt, die eine höhere Durchschlagsleistung garantierten. Die M3 ist direkt aus der M2 entwickelt und eigentlich nur von der Kreuzlafette genommen, um in Fahrzeuge eingebaut werden zu können. Verschossen wurde eine hochexplsive Granate mit einem Gewicht von 10,61 kg. Um die Arbeit der Ladeschützen zu erleichtern wurde ein federbetätigter Ansetzer angebracht. Dieser sollte auch dazu führen, die Schusskadenz zu erhöhen. Er erwies sich allerdings als fehlerhaft und die Bedienmannschaften bauten das Gerät vielfach einfach ab.
Technische Daten
- Kaliber: 90 mm
- Gewicht: 8.618 kg
- Rohrlänge: 4,73 m
- Höhenrichtbereich: 0° bis +80°
- Seitenrichtbereich: 360°
- Mündungsgeschwindigkeit: 823 m/sek
- Schusskadenz: 20 Schuss/min
- Max. Schusshöhe: 10.300 m
- Max. Schussentfernung als Panzerbwehrgeschütz: 17.823 m
Literatur
- Ian Hogg: Artillerie des 20.Jahrhunderts. Gondromverlag, Bindlach 2001, ISBN 3-8112-1878-6
- Alexander Lüdeke, Waffentechnik des Zweiten Weltkrieges, Parragon Verlag, Köln, ISBN 978-1-4054-8584-5
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