- Thomas Gainsborough
-
Thomas Gainsborough (* 14. Mai 1727 in Sudbury, Suffolk; † 2. August 1788 in London) war ein englischer Maler, der sich besonders der Porträt- und Landschaftsmalerei widmete. Er gilt neben Joshua Reynolds als bedeutendster englischer Maler des 18. Jahrhunderts.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Gainsborough wurde als Sohn eines Stoffhändlers geboren und am 14. Mai 1727 getauft. Er kam 1740 nach London, um dort eine Lehre als Silbergraveur zu beginnen. Er hält sich in jenen Jahren im Umkreis von William Hogarth und den anderen Künstlern der Londoner St. Martin's Lane Academy auf. 1749 verlässt er London und kehrt wieder nach Sudbury zurück. Dort hat er Schwierigkeiten, sich als Maler zu etablieren, so dass er 1759 ins modische Bath zieht. Zu seinen frühen Förderern zählte der englische Exzentriker Philip Thicknesse, der ihn in London und Bath in die vornehmeren gesellschaftlichen Kreise einführte.[1] Als Gründungsmitglied der von Joshua Reynolds geleiteten Royal Academy of Arts, London, stellt er bei deren erster öffentlicher Ausstellung 1768 ein Portrait von Isabella Lady Molyneux aus. 1774 zieht Gainsborough endgültig nach London, wo er am 2. August 1788 stirbt.
Leistung
Bei seinen Portraits fällt auf, dass er das Feinfühlige und Legere der Darstellung einer gekünstelten, steinernen Repräsentation vorzog, weshalb er seine Figuren nicht im Atelier, sondern vor einem Landschaftshintergrund posieren ließ. Ein typisches Beispiel dafür ist das Porträt von William Hallett und seiner Frau Elizabeth bei ihrem Morning Walk (1785, London, National Gallery). Diesen Porträts sieht man auch an, wie fasziniert Gainsborough von Stoffen und modischer Kleidung war.
Der Künstler wandte sich schon früh gegen einen strengen Akademismus und versuchte, in seiner Malerei die seinerzeit propagierte Idealisierung der Motive in eine subtilere Art und Weise der bildlichen Darstellung überzuführen. Für Gainsborough konnte dies nur über die Sensibility erreicht werden, das heißt, der Betrachter sollte bei ihm nicht nur, wie es damals oft üblich war, ein Bild mit seinem angelesenen Vorwissen über die dargestellten idealen Motive erfassen, sondern mit persönlicher Einfühlung in das Bild eindringen. Diese Einfühlsamkeit wird besonders in seinen sentimentalen Darstellungen von armen Leuten vor einem idyllisch-ländlichen Hintergrund deutlich, so etwa in seinem berühmten Cottage Girl with Dog and Pitcher (1785, Dublin, National Gallery of Ireland).
Gainsboroughs Kunst wurde von den niederländischen Künstlern Jacob Izaaksoon van Ruisdael, Meindert Hobbema und Jan Wijnants, von den Franzosen Antoine Watteau und Jean-Honoré Fragonard (malerischer Duktus, Landschaftshintergrund), Hubert Gravelot und van Dyck, sowie der venezianischen Malerei beeinflusst.
Werke
- Der Jurist Joshua Grigby III. (Berlin, Staatliche Museen, Gemäldegalerie, Inv. Nr. KFMV 275), um 1760-65, Öl auf Leinwand, 127,5 x 102,2 cm
- Mrs. Siddons (London, National Gallery, Inv. Nr. NG 683), 1785, Öl auf Leinwand, 126 x 99,5 cm
- Mrs. Thomas Hibbert (München, Alte Pinakothek, Inv. Nr. FV4), 1786, Öl auf Leinwand, 127 x 101,5 cm
- Mr. und Mrs. Andrews, London, National Gallery, 1749/50
- The Blue Boy, um 1770
Weblinks
Commons: Thomas Gainsborough – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Eintrag in der Classic Encyclopedia (englisch)
- Werke von Thomas Gainsborough bei Zeno.org
- Informationen zu Gainsborough, Thomas im BAM-Portal
Einzelnachweise
- ↑ John Keay: Exzentriker auf Reisen um die Welt, Verlag Klaus Bittermann, Berlin 2007, ISBN 3-89320-109-2, S. 24 und S. 25
Kategorien:- Porträtmaler
- Landschaftsmaler
- Britischer Maler
- Engländer
- Geboren 1727
- Gestorben 1788
- Mann
Wikimedia Foundation.