Thorsten Braumeister

Thorsten Braumeister

Hartmut Berlin (* 12. Januar 1950 in Ost-Berlin als Thorsten Braumeister) ist ein deutscher Satiriker.

Berlin studierte Germanistik und Geschichte. Seit 1978 ist er Redakteur und seit 1990 Chefredakteur des Satiremagazins Eulenspiegel. Seit 1994 fungiert er zudem als Co-Geschäftsführer.[1] Durch seine zahlreichen Artikel, humoristischen Kurzgeschichten und die monatliche Kolumne seines Alter Ego XXX, prägte Braumeister maßgeblich das Erscheinungsbild des Eulenspiegel.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Thorsten Braumeister wuchs in Berlin im Prenzlauer Berg auf. Hier besuchte er von 1965 bis 1968 das Heinrich-Schliemann-Gymnasium. Schon in früher Jugend interessierte er sich für Kuriositäten aller Art und betrieb eine kleine Sammlung bizarrer Zeitungsartikel. Im Anschluss seiner Grundausbildung bei der NVA verpflichtete sich Braumeister bei der Marine der Nationalen Volksarmee und brachte es während seiner dreijährigen Dienstzeit bis zum Obermaat.[2] Nach seiner Armeezeit war er "des militärischen Drills, des rauhen und lauten Umgangstons und des geistlosen Befehls, der keinem anderen Zwecke als seiner Erfüllung zu trachten wünschte", [3] überdrüssig geworden. Dies ging so weit, dass ihm alles, was auch nur "im entferntesten mit Wasser zu tun hatte, zutiefst zuwider"[4] war. So entschied er sich, gegen den Willen seiner Eltern, für ein geisteswissenschaftliches Studium. Er immatrikulierte sich an der Humboldt Universität in Berlin und veröffentlichte erste Erzählungen, Glossen und erotische Gedichte unter seinem Pseudonym Hartmut Berlin in einer studentischen Zeitschrift, die von der FDJ betrieben wurde. Durch einen Zufall bekam der damalige Chefredakteur des Eulenspiegel Hans-Georg Stengel diese Arbeiten zu Gesicht und bestellte sich Braumeister in die Redaktion. Stengel bot ihm nach nur einem Gespräch einen Festvertrag an.[5] Braumeister nutzte die Chance und wurde im Laufe der Zeit zu einem der gefragtesten Satiriker der DDR. Seine Kurzgeschichtensammlung Die Nacht mit Brigitte wurde als Mangelware nur unter den Ladentischen verkauft. So viel Prominenz war der SED-Führung suspekt und so wurde, auf einen Beschluss des Zentralkomitees hin, eine Wiederauflage von Die Nacht mit Brigitte wegen angeblicher Rohstoffknappheit abgelehnt.[6] In den Wirren der Nachwendezeit gelang es Braumeister bzw. Hartmut Berlin, Miteigentümer der Eulenspiegel GmbH zu werden. 1990 wurde er sogar einstimmig von der Redaktion zum Chefredakteur gewählt.[7] Seitdem leitet er das Satireblatt.

Veröffentlichung

  • Die Nacht mit Brigitte. Geschichten, die das Leben schrieb. Eulenspiegel Verlag, Berlin. ISBN 978-3359000068.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eulenspiegel-Zeitschrift, Homepage
  2. Eulenspiegel Heft 3 1991, S.5, Berlin
  3. Eulenspiegel Heft 3 1991, S.5, Berlin
  4. Eulenspiegel Heft 3 1991, S.5, Berlin
  5. Eulenspiegel Heft 3 1991, S.6, Berlin
  6. Eulenspiegel Heft 3 1991, S.6, Berlin
  7. Eulenspiegel Sammelband 1980-89, S.201 1991, S.6, Berlin

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