Luisenstädtisches Gymnasium

Luisenstädtisches Gymnasium
Heinrich-Schliemann-Gymnasium
Schultyp Humanistisches und neusprachliches Gymnasium
Gründung 1928
Ort Berlin-Prenzlauer Berg
Bundesland Berlin
Koordinaten 52° 32′ 47,7″ N, 13° 25′ 24,6″ O52.54658333333313.4234916666677Koordinaten: 52° 32′ 47,7″ N, 13° 25′ 24,6″ O
Träger staatlich
Schüler 837 (Stand: 2007/2008)
Lehrer 57 (Stand: 2007/2008)
Leitung OStD Sylvia Salecker
Website www.hsg-berlin.de

Das Heinrich-Schliemann-Gymnasium ist ein humanistisches Gymnasium im Ortsteil Prenzlauer Berg in Berlin. Es ist die Nachfolgeinstitution des Luisenstädtischen Gymnasiums, das am 20. November 1928 umbenannt wurde. Heute betreut es Schüleraustauschprojekte, Initiativen der einzelnen Unterrichtsfächer und veranstaltet jährlich zum Schuljahresabschluss die Schliemann-Tage, an denen jede Klassenstufe Projekte vorstellt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Auf Betreiben des Rektors Paul Hildebrandt (1925–1932), der zuvor am Grauen Kloster Rektor gewesen war, wurde das Luisenstädtische Gymnasium am 20. November 1928 nach dem Kaufmann und Pionier der Feldarchäologie Heinrich Schliemann (1822–1890) benannt. Das Schulgebäude befand sich damals in der Gleimstraße 49. Hildebrandt bemühte sich um die Modernisierung der von ihm geleiteten Anstalt und stärkte das humanistische Profil der Schule. Mit Zustimmung der preußischen Provinzial- und Stadtbehörden erreichte er die Einrichtung eines Oberrealgymnasiums unter Fortbestand des humanistischen Gymnasiums im selben Gebäude, mit dem Namen „Heinrich-Schliemann-Schule“. Hildebrandts Nachfolger Fritz Plagemann wurde mit vier weiteren Studienräten nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 aufgrund seiner jüdischen Herkunft entlassen. Im Zuge der im Amtsblatt der Reichshauptstadt Berlin vom Berliner Oberbürgermeister veranlassten Umbenennung der öffentlichen Lehranstalten wurde das Gymnasium 1938 in „Heinrich-Schliemann-Gymnasium“ umbenannt. 1939 wurde die Widmung der Schule zu Gunsten von Horst Wessel geändert. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zog die Schule in die Carmen-Sylva-Straße (heute Erich-Weinert-Straße) um. Später wurde der Unterricht ins Berliner Umland verlagert.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zog das Heinrich-Schliemann-Gymnasium unter dem alten Namen am 1. September 1945 wieder in die Gleimstraße 49. Der kommissarische Schulleiter Falk wurde 1946 vom ehemaligen Rektor Plagemann abgelöst, der das Gymnasium bis 1951 leitete und zu großem Ansehen brachte. Schrittweise wurde das Heinrich-Schliemann-Gymnasium zur Erweiterten Oberschule (EOS) mit Spezialklassen für alt- und neusprachlichen Unterricht umgestaltet. 1953 zog die Schule in die Greifswalder Straße 25 um, um Platz für die Einrichtung einer Polytechnischen Oberschule in der Gleimstraße zu machen. 1969 wurde sie mit der EOS Karl Friedrich Schinkel vereinigt, deren Rektor Richard beide Schulen seit 1962 geführt hatte (bis 1979). 1973 zog die Schule erneut um, in die Conrad-Blenkle-Straße 52. Richards Nachfolgerin wurde Frau Oberstudienrat Stoppe, die nach der Auflösung der 2. Erweiterten Oberschule 1983 die altsprachlichen Spezialklassen in das Heinrich-Schliemann-Gymnasium aufnahm.

Nach der Wende wurde das Heinrich-Schliemann-Gymnasium im Zuge der Neugestaltung der Berlin Schulstruktur geteilt. Unter Sylvia Salecker, Schulleiterin seit 1991, zog die am 4. Mai 1992 neueröffnete 4. Oberschule unter dem Namen „Heinrich-Schliemann-Oberschule (Gymnasium)“ in die Dunckerstraße 64. Im Schuljahr 1993/94 wurde der altsprachliche Zweig der Schule wieder eingerichtet und von Lehrern aus dem Grauen Kloster unterrichtet. Seitdem ist das Heinrich-Schliemann-Gymnasium eine der wenigen Schulen, die es Grundschülern ermöglicht nach der Vierten zu wechseln und ab der 5. Klasse mit Latein anzufangen.[1] Vor den Herbstferien 1994 wurde ein Schliemann-Denkmal auf dem Schulhof eingeweiht.

Derzeitiges Schulgebäude

Das derzeitige Schulgebäude in der Dunckerstraße 64 in Prenzlauer Berg entwarf der Berliner Architekt und Stadtbaurat Ludwig Hoffmann in den Jahren 1910-11, das daraufhin zwischen 1912 und 1915 als 309. und 310. Gemeindedoppelschule und 9. Hilfsschule errichtet wurde, im Schulgebäude war ebenso eine Schulzahnklinik integriert. Neben dem lang gestreckten Hauptgebäude mit kurzen Seitenflügeln, gehört zum Gelände auch das ehemalige Straßenreinigungsdepot, heute als Club genutzt, und das Rektorenwohnhaus, heute Teil des Schulbetriebs. Alle drei Bauten, die Hoffmann einheitlich gestaltete und mit Walmdächern ausstattete, haben dreigeteilte Fenster und profilierte Lisenen. Die Ausgestaltung, bei der auch die Künstler Ignatius Taschner und Hoffmann & Wüstenhagen halfen, erinnert stark an die ebenfalls von Hoffmann entworfene Webschule am Warschauer Platz in Friedrichshain.

In den Jahren 2000 bis 2002 erfolgte eine Dachstuhlsanierung, 2002 wurde die 20 Millionen Euro teure, neue Turnhalle eröffnet[2], in der auch der Sportunterricht des benachbarten Käthe-Kollwitz-Gymnasiums stattfindet. Im Schuljahr 2003/2004 wurde ein Anbau für die naturwissenschaftlichen Fächer errichtet, der, um den Denkmalschutz zumindest annäherend zu wahren, mit roten Backsteinen versehen wurde.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Fina Geschonneck: Fünfte Klassen mit Latein sollen ausgebaut werden, Berliner Zeitung, 25. Februar 1999
  2. Michael Prellberg: Neue Schulsporthalle kostet 20 Millionen, Berliner Zeitung, 1. August 2000

Weblinks


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