Timea Junghaus

Timea Junghaus

Tímea Junghaus (* 28. März 1975) ist eine ungarische Kunsthistorikerin, Kuratorin und Kulturaktivistin. Sie setzt sich für eine stärkere Anerkennung der Kunst von Minderheiten ein.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ab 1993 studierte sie Kunstgeschichte an der Eötvös-Loránd-Universität, wo sie 2003 mit einer Arbeit über die zeitgenössische Kunst der ungarischen Roma als Master of Arts abschloss. Sie ist die erste Romni, die Kunsthistoriker in Ungarn wurde.

2002 gründete sie die János-Balázs-Galerie in Józsefváros. Für das ungarische Kulturministerium war sie 2003 als Koordinatorin für die Hungarofest-Agentur tätig. Sie ist auf der Suche nach Talenten auf Reisen und organisiert Künstlertreffen. Ihre RomaMoma-Initiative setzt sich für die Schaffung eines Roma-Kunstmuseums ein.

Ausstellungen

Als Ko-Kuratorin der Ausstellung The Hidden Holocaust in der Kunsthalle Budapest leistete sie 2004 Pionierarbeit bei der Aufnahme von Roma-Künstlern in die Kunstöffentlichkeit. 2005 übernahm sie die Leitung des Roma Cultural Participation Project am Budapester Open Society Institute. Ihren Ausstellung beschäftigten sich mit zeitgenössischer Kunst der Roma-Frauen, Sakralmalerei und Orientalismus, sowie dem Werk von János Balázs und Péli Tamás. [1]

Unter dem Titel We Are Who We Are stellte sie 2004 im Grazer Kulturzentrum bei den Minoriten aus. 2006 war ihre Ausstellung About the absence of the Camp im Kunsthaus Dresden zu sehen. 2007 war sie Kuratorin des internationalen Roma-Pavillons Paradise Lost auf der 52. Biennale di Venezia. Dort, im Palazzo Pisani Santa Marina, waren Künstler aus acht Ländern vertreten. Der Pavillon konnte über 20.000 Besucher verzeichnen.[2]

Werk

2006 erschien der Kunstband Meet Your Neighbours – Contemporary Roma Art from Europe (OSI Publication), eine Anthologie moderner Roma-Kunst, an dem Junghaus als Herausgeberin und Autorin mitwirkte.

Mit der Kultur und Fragen der Bildung von Minderheiten setzte sie sich mit zahlreichen in Magazinen wie Amaro Drom erschienen Veröffentlichungen auseinander.[3]

Auszeichnungen

Junghaus' Studium wurde mit einem Kállai-Ernő-Stipendium gefördert. 2008 wurde sie mit dem KAIROS-Preis der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. ausgezeichnet. Die Jury würdigte ihre Anstrengung „die zeitgenössische bildende Kunst der europäischen Roma jenseits bestehender Klischees zu erschließen.“ So schärfe sie „das öffentliche Bewusstsein für den Beitrag der Roma zur kulturellen Vielfalt in Europa.“[4]

Einzelnachweise

  1. Inclusive Europe: Tímea Junghaus
  2. Offizielle Seite zum Roma Pavilion
  3. Universes in Universe: Tímea Junghaus
  4. Alfred-Toepfer-Stiftung: KAIROS-Preisträgerin 2008

Weblinks


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