- Tintenkuli
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Ein Tintenkuli ist ein Schreibgerät der Marke Rotring ähnlich einem Füllfederhalter mit Kolbenmechanik, doch hat er statt der Schreibfeder eine Röhrchenfeder aus Stahl mit etwa einem Millimeter Innendurchmesser.
Solche Röhrchenfedern enthalten im Inneren einen beweglichen Stahlstift, dieser Dosierstift ist oben beim Tintentank fest mit einem Dosierkolben, der zugleich als Massestück dient, verbunden. Unten an der Schreibspitze ist der Dosierstift nur geringfügig abgerundet. Während des Schreibens schließt der Stift unten bündig mit dem Röhrchen ab, beim Abheben tritt er knapp einen Millimeter weit heraus.
Er dient dazu,- den Tintenweg zu verengen, sodass die Tinte durch Kapillarkräfte nach Bedarf fließt
- nach Nichtbenutzen durch leichtes Auf- und Abbewegen des ganzen Geräts den Tintenweg wieder zu füllen.
Die mit dem Tintenkuli gezogenen Striche sind in jeder Richtung gleich dick. Das Schriftbild unterscheidet sich also von dem einer Schreibfeder und ähnelt dem eines Tintenrollers mit 0,5 Millimeter Schreibbreite. Das kann für technischen Gebrauch zweckmäßig sein, ist jedoch für das stilvolle Briefeschreiben ein Nachteil gegenüber dem Füllfederhalter.
Der Tintenkuli ist recht robust; er kann durchaus beim Herunterfallen in einem Holzfußboden stecken und unbeschädigt bleiben.
Der Tintenkuli war (nach ungesicherten Quellen) von 1928 bis mindestens 1958 im Handel. Sein Name führte zum heutigen Kurzwort Kuli für den Kugelschreiber.
Heute wird der Begriff Tintenkuli synonym auch für Geräte mit Kunststoff-Röhrchenfeder sowie für den Tintenroller verwendet.
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