- Tiscali (Sardinien)
-
Tiscali (auch Monte Tiscali oder Tiskali) ist eine vorgeschichtliche Siedlung der Nuraghenkultur auf Sardinien im Gennargentu-Park in der Provinz Nuoro (NU).
Die Siedlung stammt aus der Endphase der Kultur im 5. bis 3. vorchristlichen Jahrhundert und liegt im Lanaittu-Tal in der Einöde östlich von Oliena bei Dorgali zwischen hohen Karstbergen unter den überhängenden Wänden der eingestürzten Doline Sa Curtigia de Tiscali (Grünes Land in felsiger Einöde).
Rund 40 Hütten, einige rechteckig, viele rund, bildeten das an die Felswand geschmiegte Dorf. Von den Hütten sind nur die Mauerreste erhalten. Ob es sich um eine Fliehburg, ein Bergheiligtum, eine permanente Siedlung oder etwas völlig anderes handelt, ist ungeklärt. Aufgrund der Hüttenreste ist zu vermuten, dass dort zumindest zeitweilig bis zu 200 Menschen lebten. Ungeklärt ist allerdings die Wasserversorgung, denn im näheren Umkreis gibt es keine Quellen. Wahrscheinlich war der Ort bis ins frühe Mittelalter von Bedeutung, was Funde aus dieser Zeit nahelegen.
Der Eintritt zum Dorf kostet 5 €. Ein Aufseher führt Italiener durch die Ruinen. Ausländer erhalten einen Zettel (in englischer oder deutscher Sprache). Das Finden der historischen Stätten ist wegen fehlender Wegmarkierung schwierig. Eine Hilfe bietet jedoch der Wikibooks Wanderführer Sardinien, siehe Weblinks.
In der Umgebung
- liegt die Siedlung Sa Sedda 'e Sos Carros der Nuraghenkultur.
- unterhält eine Kooperative vor den Grotten „Su Bentu“ (der Wind) und „da Ocha“ Stationen für geführte Höhlenbegehungen.
- liegt die Karstquelle „Su Gologone“ (mit 300–400 l/s die größte Quelle Sardiniens)
- liegt „Su Suercone“, mit 500 m Durchmesser und 200 m Tiefe ist sie die größte Doline Europas.
- liegt mit Goroppu (auch Su Gorruppu) der mit 400 m tiefste Canyon Europas.
Literatur
- Giovanni Lílliu: La civiltà nuragica. Delfino, Sassari 1982, (Sardegna archeologica. Studi e monumenti 1).
Weblinks
40.2416189.491576Koordinaten: 40° 14′ 30″ N, 9° 29′ 30″ OKategorie:- Archäologischer Fundplatz auf Sardinien
Wikimedia Foundation.