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Tisis
Fraktion von FeldkirchKoordinaten 47° 13′ 32″ N, 9° 34′ 53″ O47.2255555555569.5813888888889Koordinaten: 47° 13′ 32″ N, 9° 34′ 53″ O Fläche 4,4 km² Einwohner 5019 (30. Juni 2009) (3) Bevölkerungsdichte 1141 Einwohner/km² Politik Ortsvorsteher Herbert Sonderegger Tisis ist ein Ortsteil der Stadt Feldkirch in Vorarlberg und liegt an der Grenze zum Fürstentum Liechtenstein.
Geschichte
Der Ort entwickelte sich aus einer bäuerlichen Siedlung zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Die alte Tisner Kirche St. Michael gehört zu den ältesten Sakralbauten in der Region und diente ursprünglich auch für angrenzende Gemeinden als Pfarrkirche. Der älteste noch bestehende Ortsteil, der heute allerdings nicht mehr zu Tisis gezählt wird, ist Heiligenkreuz, wo sich zwischen 1635 und 1640 auch einige jüdische Familien niedergelassen hatten. Der Ortsteil wurde 1896 für 1400 Gulden an Feldkirch verkauft. 1925 kam es zum Zusammenschluss der Landgemeinde Altenstadt, Tosters und Tisis zu Groß-Feldkirch.
Große Teile von Tisis gehörten den Jesuiten, die die stark katholische bäuerliche Gemeinde lange Zeit prägten. Für die Entwicklung des Dorfes bzw. des Ortsteils spielte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das katholische „Lehrerseminar“ (die spätere Pädagogische Akademie) und in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts das Landeskrankenhaus Feldkirch eine wichtige Rolle.
Sehenswürdigkeiten und Infrastruktur
Tisis verfügt über zwei Kirchen (die eine dem Bannerträger Michael geweiht, die andere der Heiligen Familie) und eine Kapelle (Antionuskapelle), sowie eine Volksschule, eine Volksbücherei, zwei Kindergarten, drei Banken, ein Krankenhaus, ein Gymnasium, eine Hauptschule, zwei Lebensmittelläden, einem Asiatenladen, Tankstellen, Autohändlern, einem Fußballclub (2. Landesklasse, SC Tisis) und eine Ortsfeuerwehr. Am Ortsrand von Tisis befindet sich in den Räumlichkeiten der ehemaligen Handelsakademie auch die einzige muslimische Gebetsstätte der Stadt Feldkirch, die von der türkisch-islamischen Organisation Millî Görüş betrieben wird.
Der Ort hat einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Feldkirch–Buchs.
Die alte Kirche St. Michael verfügt als eine der wenigen Kirchen Vorarlbergs noch über ein kleines Beinhaus, das in die Friedhofsmauer eingebaut ist. Im Eingangsbereich der romanischen Kirche finden sich mehrere Jahrhunderte alte Grabsteine. Die auf einem Felsen über der landwirtschaftlich genutzten ehemaligen Moorlandschaft „Tisner Ried“ gelegene Kirche soll an der Stelle eines vorchristlichen Heiligtums errichtet worden sein.
Der Grenzübergang in Tisis spielte im März 1938 als eine der letzten Fluchtmöglichkeiten nach Liechtenstein und in die Schweiz eine wichtige Rolle. Hilde Meisel wurde hier 1945 erschossen.
Weblinks
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