Tivolistadion

Tivolistadion
Tivoli
Tivoli unter Flutlicht, 2008
Tivoli unter Flutlicht, 2008
Daten
Ort GermanyGermany Aachen, Deutschland
Verein Alemannia Aachen
Eröffnung 1928
Erstes Spiel Alemannia Aachen - Preußen Krefeld (4:3)
Kapazität 21.300 Plätze
Spielfläche 105 x 70 m
Oberfläche 2.63 km² (6.64 km²)
Sanierungen 1957 (Erweiterung)
1980 (Überdachungen)
Haupttribüne

Der Tivoli ist als Fußballstadion in Aachen Austragungsort für Fußballspiele und Heimstadion von Alemannia Aachen. Das erste Stadion an der heutigen Stelle in Aachen wurde bereits 1928 eröffnet; der heutige Tivoli fasst 21.300 Zuschauer und bietet 3.700 Sitzplätze und 17.600 Stehplätze. Der Tivoli liegt in der Soers am nördlichen Rand der Innenstadt an der Krefelder Straße (B 57), unweit der A 4.

Der Name des Stadions stammt von dem nordwestlich des Lousbergs gelegenen, früheren großen „Gut Tivoli“, dessen Park an die Gärten des italienischen Ortes Tivoli erinnerte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der heutige Tivoli ist 80 Jahre alt und fasste zu seiner Einweihung am 3. Juni 1928 bei dem 4:3 gewonnenen Eröffnungsspiel gegen Preußen Krefeld 10.000 Zuschauer.[1] Bereits 10 Jahre später musste man jedoch zur Deutschen Meisterschaft 1939 in das Aachener Waldstadion ausweichen, da die Kapazität des Tivoli dem Zuschauerandrang nicht mehr gewachsen war.

In den 1950er Jahren erhielt der Tivoli entscheidende Ausbauten: Zum einen wurden die Stehplatztribünen erweitert und die Sitzplatztribünen erhielten ein Dach, sodass der Tivoli 32.000 Zuschauern Platz bot. [2] Zum anderen entstanden Flutlichtanlage, Umkleidekabinen und der Spielertunnel, letztere blieben bis zum heutigen Bundesliga-Einsatz nahezu im Originalzustand.

1999 wurde die Rasenfläche erneuert, um eine Rasenheizung erweitert und der Höhenunterschied nivelliert [3]. Die Beschallungsanlage und die Flutlichtanlage wurden ergänzt. Im Winter 2000 wurden die alten Schalensitze von Roda JC Kerkrade [4] auf die Holzbänke der Sitzplatztribünen geschraubt. Nach einem Skandalspiel im November 2003 [5] wurden Fangnetze installiert und die Trainerbänke vor die Sitzplatztribüne verbannt.

Schließlich wurden 2004 komplett neue Sitzschalen montiert, neue Drainagen gelegt und die Fläche zwischen Spielfeld und Zaun durch Steine befestigt.

Tivoli-Atmosphäre

  • „Der Alemannia-Anhang war unser 12. Mann. Ein Grund dafür war wohl die Volksnähe von Verein und Mannschaft. Wir waren von hier.“ (Herbert Gronen/101)
  • „Die tolle Stimmung vor und während der Spiele, ohne Ausschreitungen der Zuschauer, die hautnah bis an den Spielfeldrand mitfieberten.“ (Christoph Walter/74)
  • „Die Begeisterung der Zuschauer sowie die Heimatverbundenheit der Spieler, die sich mit dem Alemannia-Anhang identifizierten.“ (Alfred Glenski/21)
  • „Durch das herzliche Engagement der Aachener Zuschauer hatte man immer das Gefühl, vor ausverkauftem Haus zu spielen, wozu auch die Enge des Tivoli beitrug, und zu der besonderen Verbundenheit zwischen Mannschaft und Publikum führte.“ (Jupp Martinelli/84)

Zur besonderen Atmosphäre des Tivoli-Stadions trug in früheren Zeiten die „Streichholzparade“ bei, wenn bei Abendspielen das Flutlicht kurz ausgeschaltet wurde und angezündete Streichhölzer und Feuerzeug-Flammen die Fußballarena in ein Lichtermeer verwandelten.

Die Zitate stammen von ehemaligen Bundesligaspielern, die in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre mit der Alemannia den ersten Aufstieg in die erste Liga geschafft hatten und 1969 hinter dem FC Bayern München die Vizemeisterschaft errangen. Zu diesen Alemannia-Aktiven gehörte auch das Aachener Urgestein Josef „Jupp“ Martinelli, der am 19. März 2006 seinen siebzigsten Geburtstag feiern konnte. In Klammern jeweils die Anzahl der Bundesligaspiele für Alemannia Aachen.

Der neue Tivoli

Baustelle des neuen Stadions im Januar 2009
Übersicht zur Lage des neuen Tivolis im Sportpark Soers

Die Stadt Aachen und der Verein Alemannia Aachen planen den Bau eines neuen Stadions. Obwohl zunächst ein Neubau in der Nähe des Flugplatzes Merzbrück vorgeschlagen worden war, wurde im Mai 2006 ein Bau am alten Standort beschlossen, nachdem sich Fans und Aachener Bürger für eine Lösung innerhalb der Stadtgrenzen eingesetzt hatten. Die Stadt Aachen, der Aachen-Laurensberger Rennverein (Pferdesport und Veranstalter des CHIO) und Alemannia Aachen verabschiedeten ein integriertes Veranstaltungs- und Flächenmanagement für einen „Sportpark Soers“. Ein Großteil des zukünftigen Sportgeländes, darunter Parkplatz- und Grünflächen, wird mit dem Aachener Reitstadion zusammen genutzt.[6]

Neubau bis 2009

Am vorhandenen Standort an der Krefelder Straße und unter Nutzung von Kleingartenflächen soll bis Sommer 2009 neben den vorhandenen Reiteranlagen der Stadionneubau des Tivoli etwas weiter nord-westlich zum jetzigen Standort entstehen. Ergänzt wird die Anlage durch Verwaltungseinrichtungen und fünf Trainingsplätze für die Alemannia sowie Park- und Funktionsflächen - wie etwa den Stellplatz für TV-Übertragungswagen sowie den Vorplatzbereich – für beide Vereine.[7] Bild vom Modell [1]

Kapazität bis 32.900

Nach aktuellem Stand sind für das neue Stadion 32.900 Plätze geplant, die sich wie folgt verteilen: 11.681 Stehplätze, davon allein 10.584 in der neuen Südkurve, 19.429 Sitzplätze, 1274 Business-Seats, 22 Logen mit je zehn Plätzen, 100 Behinderten-Plätze sowie 110 Presseplätze. Zusätzlich bieten zwei Eventlogen Raum für weitere 40 Gäste. Um den Service für behinderte Fans weiter zu verbessern, werden außerdem mindestens zehn Plätze für Sehbehinderte geschaffen, die das Geschehen auf dem Rasen mittels einer speziellen Sendetechnik von einem eigenen Reporter geschildert bekommen.

Für den Fall eines internationalen Spieles soll das neue Stadion nach einer Umrüstung exakt 27.250 Sitzplätze aufweisen.

Anmerkungen und Quellen

  1. Alemannia Aachen: Vor 80 Jahren wurde der Tivoli eingeweiht, 03. Juni 2008
  2. Die Alemannia verlor das zweite Eröffnungsspiel gegen Espanyol Barcelona 2:4
  3. bis zu dieser Maßnahme spielte man am Tivoli leicht bergauf oder bergab
  4. Die Nachbarn aus der Niederländischen Ehrendivision bauten ihrerseits ein neues Stadion und stifteten der Alemannia ihre alten Sitzschalen
  5. Der damalige Trainer des 1. FC Nürnberg, Wolfgang Wolf, wurde von einem Wurfgegenstand aus dem Zuschauerraum getroffen. Das Spiel wurde abgebrochen und unter Zuschauerausschluss wiederholt
  6. Veröffentlichung des zukünftigen Lageplans (Entwurf) des Sportpark Soers an der Krefelder Straße.
  7. Gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Aachen, der Alemannia und des Aachen Laurensberger Rennvereins

Siehe auch

Weblinks

50.796.09388888888897Koordinaten: 50° 47′ 24″ N, 6° 5′ 38″ O


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