Tokolyse

Tokolyse

Unter Tokolyse versteht man die Hemmung der Wehentätigkeit mittels Tokolytika. Durch Hemmung der Kontraktion der Gebärmutter (Uterus) wird die Wehentätigkeit gehemmt. Indikation sind neben der Verlängerung der Schwangerschaft weheninduzierte Komplikationen unter Geburt. Häufig handelt es sich hierbei um aufsteigende Infektionen der Scheide.

Eingesetzt werden zum Beispiel Beta-2-Sympathomimetika, wie Fenoterol. Bei der intravenösen Gabe ist eine mütterliche Herzfrequenz von 130/min obere tolerable Grenze; favorisiert wird die pulsatile Bolustokolyse (Nebenwirkungen ↓).

Aus der Gruppe der Oxytocin-Antagonisten kann auf Atosiban zurück gegriffen werden. Bei mit den Beta-2-Sympatikomimetika vergleichbarer Effektivität besitzt Atosiban eine verminderte kardiovaskuläre Nebenwirkungspotenz.

Magnesium ist wegen der häufigen Nebenwirkungen nicht Mittel der 1. Wahl; zumal die Gabe hochdosiert erfolgen muss.

Indometacin aus der Gruppe der Prostaglandinsynthesehemmer darf wegen fetaler Nebenwirkungen nur vor der 32. Schwangerschaftswoche genutzt werden.

Klinische Studien testen die Wirksamkeit von Kalanchoe pinnatum (Bryophyllum). Eine klinische Wirksamkeit konnte bisher nicht nachgewiesen werden[1].

Einzelnachweise

  1. Simões-Wüst, Rist: „Bryophyllum in der präklinischen und klinischen Forschung“. In: Der Merkurstab, Heft 5, 2007,415-420, abgerufen am 10. Dezember 2010 (online)

Karow, Thomas: Pharmakologie und Toxikologie. 2009

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