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Tolštejn
Blick von der Burgruine zum Tannenberg
Blick nach SüdenDie Burg Tolštejn (deutsch Tollenstein, früher Dohlenstein) befindet sich im Lausitzer Gebirge einen Kilometer südwestlich von Lesné im Okres Děčín (Tschechien). Sie stellte eine der bedeutsamsten mittelalterlichen Burgen Nordböhmens dar.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das erste Mal erwähnt wurde sie 1337. Der Bau erfolgte jedoch bereits früher nach dem Tod des Přemysl Ottokar II. als Schutz der Region Zittau. Der erste Eigentümer war wohl Heinrich von Lípa. 1337 erbten die Burg Vaněk von Wartenberg. Die Familie hielt die Festung bis 1400. Danach ging das Vermögen über auf Hynek Berka von Dubá, der damals zu den reichsten Herren Böhmens gehörte. Während der Hussitenkriege sympathisierte die Familien mit den Kelchbrüdern, der spätere Eigentümer Albrecht Berka von Dubá, war dann jedoch als eingefleischter Katholik ein entschiedener Gegner des Königs Georg von Podiebrad. Dieser gab dann auch den Befehl aus, die Burg zu erobern. Nach einigen kriegerischen Auseinandersetzungen kauften 1471 die sächsische Markgrafen Ernst und Albrecht die Burg. 1485 ging sie auf Hans Georg von Schleinitz über. Die Familie gründete dann zwanzig Jahre später auch das Dorf St. Georgenthal (heute Jiřetín pod Jedlovou).
1555 verlassen die Eigentümer die Burg und bauen sich ein Renaissanceschloss in der Stadt Rumburg. 1607 gilt die Burg als verlassen. Seine Geschichte endet schließlich im Dreißigjährigen Krieg, als sie erneut von der kaiserlichen Armee besetzt, jedoch durch den schwedischen General Wrangel 1642 erobert und niedergebrannt wurde. Danach hausten in dessen Ruinen nur noch Raubritter.
In der Zeit der Romantik wuchs das Interesse, die Burg wieder aufzubauen. 1865 errichtete der Gastwirt Johann Josef Münzberg eine Gastwirtschaft im schweizerischen Stil, die bis 1977 betrieben wurde. Neu geöffnet wurde sie im Jahre 1996.[1] Heute ist die Ruine eines der bedeutendsten Ausflugsziele im Lausitzer Gebirge.
Literatur
- Tomáš Durdík: Burgen Nordböhmens; Propagační tvorba, Praha, 1992; ISBN 80-85386-50-X
Quellen und Anmerkungen
Siehe auch
50.85722222222214.581666666667Koordinaten: 50° 51′ 26″ N, 14° 34′ 54″ O
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