Chřibská

Chřibská
Chřibská
Wappen von Chřibská
Chřibská (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Ústecký kraj
Bezirk: Děčín
Fläche: 1593 ha
Geographische Lage: 50° 52′ N, 14° 29′ O50.86222222222214.481388888889387Koordinaten: 50° 51′ 44″ N, 14° 28′ 53″ O
Höhe: 387 m n.m.
Einwohner: 1.455 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 407 44
Verkehr
Bahnanschluss: Bakov–Jiříkov
Děčín–Varnsdorf
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 4
Verwaltung
Bürgermeister: Josef Navrátil (Stand: 2007)
Adresse: Chřibská 197
407 44 Chřibská
Gemeindenummer: 562530
Website: www.chribska.cz
Lageplan
Lage von Chřibská im Bezirk Děčín
Karte

Chřibská (deutsch Kreibitz) ist eine Kleinstadt im Ústecký kraj in Tschechien und hat 1470 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Talsperre Chřibská

Chřibská liegt entlang des Kreibitzbaches (Chřibská Kamenice) südlich des Schluckenauer Zipfels in einem Tal des Lausitzer Gebirges. Nördlich der Stadt erhebt sich der sagenumwobene Berg Spravedlnost, der bis 1579 die Hinrichtungsstätte von Kreibitz war. Südöstlich des Ortsteils Horní Chřibská befindet sich die Talsperre Chřibská.

Geschichte

Chřibská wurde bereits im Jahre 1352 als ein Pfarrdorf erwähnt[2]. Ursprünglich handelte es sich um eine alte slawische Siedlung im Talkessel, durch den ein Handelsweg aus Böhmen nach der Lausitz führte. Das Dorf gehörte zur Burg Tolštejn (Tollenstein), und gelangte 1428 an die Herren von Wartenberg auf Tetschen. 1614 fiel es der Adelsfamilie Kinsky auf Česká Kamenice zu. 1570 erhielt Kreibitz Stadtrechte.

Eine der ältesten Glashütten Europas produzierte in Horní Chřibská (Oberkreibitz) seit dem Beginn der Neuzeit, bis schließlich 2009 der Betrieb eingestellt wurde[3]. Die Hütte ist für das Jahr 1514 nachgewiesen und gehörte damals dem Glasmacher Veit Friedrich, der zugleich Scholze von Kreibitz war. Neuere Forschung zeigt, dass die Hütte bereits mindestens zehn Jahre zuvor von Veits Vater oder Bruder Asmon Friedrich betrieben wurde, der im Jahr 1504 durch Siegmund von Wartenberg (Grundherr 1464 - 1511) mit Glashüttenprivilegien versehen wurde[4]. Ihre Nachkommen gründeten zahlreiche weitere Glashütten, unter anderem in Schlesien, im Adlergebirge und im Glatzer Land[5][6]. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Kreibitzer Glashütte durch ihren Grundherren übernommen, der sie 1724 an die Glasmacherfamilie Kittel verpachtete und 1767 verkaufte[7][8][9]. Später war in Kreibitz auch die Fabrikation von Glasharmonikas ansässig.

Von 1938 bis 1945 gehörte Kreibitz zum Landkreis Warnsdorf.

Seit dem 10. Oktober 2006 ist Chřibská wieder eine Stadt. Sie ist Mitglied der Mikroregion Tolštejn.

Söhne und Töchter der Stadt

Gedenktafel am Geburtshaus von Thaddäus Haenke

Ortsteile

Zur Stadt Chřibská gehören die Ortsteile Dolní Chřibská (Niederkreibitz), Horní Chřibská (Oberkreibitz) und Krásné Pole (Schönfeld).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)
  2. Registra decimarum papalium 77 decan. Lyppensis
  3. Konkurs der Glashütte Sklárny Chřibská, Black & spol., s.r.o.
  4. Walter A. Friedrich: Die Wurzeln der nordböhmischen Glasindustrie und die Glasmacherfamilie Friedrich, im Selbstverlag, Fürth 2005, ISBN 3-00-015752-2, S. 189.
  5. Václav Šplichal, Jaroslav Šůla: Bedřichovsko-kaiserwaldský sklářský okruh. In: Kladský Sborník 5-2003, S. 127–142
  6. Verbreitung der Glasmacherfamilie Friedrich
  7. Edmund Schebek: Kittel, Johann Caspar. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 40–45.
  8. http://www.kulturserver-nrw.de/home/cbruenig/IG-Reisen/lausitz/502/index.htm
  9. Walter A. Friedrich: Die Wurzeln der nordböhmischen Glasindustrie und die Glasmacherfamilie Friedrich, im Selbstverlag, Fürth 2005, ISBN 3-00-015752-2, S. 259.

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