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Als Top Fuel wird eine Klasse im Dragstersport (Beschleunigungsrennen) bezeichnet. Bei Autos wird nochmals unterschieden zwischen Top Fuel Dragster und Funny Car.
Inhaltsverzeichnis
Dragster
Beim Dragster handelt es sich um einen Rennwagen mit sehr langem Radstand (8 m) und Motor hinter dem Fahrer. Diese Bauart zeichnet sich durch einen guten Geradeauslauf aus und einer relativen Sicherheit für den Fahrer, da der Motor hinter ihm platziert ist und er durch eine dicke Metallplatte geschützt ist.
Funny Car
Funny Cars hingegen haben eine deutlich kürzeren Radstand und eine Kunststoff-Klappkarosse die mit viel Phantasie an ein Serienfahrzeug erinnern könnte. Der Motor ist hier vor dem Fahrer platziert was ein erschwertes Handling verursacht. Daher resultiert auch der Name dieser Klasse, durch den oft spektakulären Ritt über die Quartermile.
Technik
Motorseitig sind die Dragster auf einen Hubraum von 500 cui - das sind etwa 8194 cm³ - begrenzt. Die Konstruktion der Motoren basiert auf einem Chrysler-Aggregat aus den 1960er Jahren und ist ausgesprochen simpel - so gibt es nur eine zentrale Nockenwelle, die über Stoßstangen je zwei Ventile pro Zylinder betätigt. Weil die Verdunstungskälte des eingespritzten Kraftstoffs zur Kühlung über die kurze Renndistanz ausreicht, gibt es in Motorblock und Zylinderköpfen keine Wasserkanäle, was die Steifigkeit erhöht. Die maximale Leistung beträgt ca. 6000 kW (ca. 8160 PS), der Antrieb des gewaltigen Kompressors allein verbraucht ca. 1500 PS. Diese Kraft wird nur in Verbindung mit Rennalkohol, einer Mischung aus 90% Nitromethan und 10% Methanol und einer Motoraufladung erreicht. Daraus resultiert auch ein entsprechender Verbrauch von etwa 1,5 Gallonen (5,7 l) pro Sekunde unter Volllast und ca. 10-12 Gallonen in einem kompletten Lauf (inkl. Burn-out). Die Motoren verbrauchen die Elektroden ihrer 2, z.T. auch 3 Zündkerzen pro Brennraum komplett in einem Lauf, was jedoch kein Problem darstellt, da die Motoren aufgrund der hohen Verdichtung und der enorm heißen Auslassventile spätestens nach der Hälfte des Laufes zu "dieseln" beginnen, d.h. sich das Gemisch aufgrund der Hitze selbstständig entzündet. Der Kompressor drückt das Kraftstoff-Luft-Gemisch mit einem Überdruck von bis zu 5 bar in die Brennräume. Bei aufgeladenen Straßenautos sind Ladedrücke bis ein bar oder knapp darüber üblich. Bei Höchstdrehzahl des Motors generieren die Abgase aus den offenen Auslasskrümmern bis zu 3,6 kN Anpressdruck. Die speziell entwickelten V8-Motoren werden nach jedem Lauf zerlegt, kontrolliert und einige Teile, z.B. Lager, auch ausgetauscht.
Nur wer körperlich absolut fit ist, darf sich hinter das Lenkrad eines solchen Renners setzen. Die Belastungen des Fahrers sind mit denen eines Astronauten beim Raketenstart vergleichbar.
- Durchschnittlich 4 g während des gesamten Laufes
- 8 g in der Startphase
- -6 g in der Bremsphase mit beiden Fallschirmen
Der Sprint von 0-100 mph (160 km/h) wird in knapp 0,8 s vollzogen, nach ca. 200 m werden je nach Start und Übersetzung bereits ca. 450 km/h (280 mph) erreicht. Aus dem Stand auf 530 km/h dauert es etwa 4,4 s.
Die Top-Fuel-Rekorde für die 1/4-Meile werden zur Zeit von Tony Schumacher gehalten: Die schnellste Zeit ist 4,428 s, die höchste erreichte Geschwindigkeit beträgt 540,87 km/h.
Siehe auch
- Hot Rod Association (en)
Weblinks
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