Torsten Zwingenberger

Torsten Zwingenberger
Torsten Zwingenberger

Torsten Zwingenberger (* 12. Januar 1959 in Hamburg) ist ein deutscher Jazz- und Blues-Schlagzeuger.

Leben und Wirken

Torsten Zwingenberger wuchs in Hamburg auf und verdiente seine ersten musikalischen Meriten als Waschbrettspieler. Mit 15 Jahren begann er Schlagzeug zu spielen. Anfangs konzentrierte er sich auf den New Orleans Jazz, und entwickelte sich im Laufe der Zeit zum Allrounddrummer des Modern Jazz. Er lebt in Berlin und Hamburg.

Dem breiten Publikum wurde er Ende der 70er Jahre als Begleiter von Rhythm-and-Blues- und Boogie-Woogie-Musikern bekannt, u.a. mit verschiedenen Plattenproduktionen, z.B. mit seinem Bruder, dem Boogie-Woogie-Pianisten Axel Zwingenberger und dem Sänger Big Joe Turner.

1981 veröffentlichte Zwingenberger sein erstes Jazzalbum. 1983 begann er selbst, Tonträger zu produzieren, die seine Arbeit und Entwicklung als Jazztrommler dokumentieren: wie z.B. mit Buddy Tate (1983), Harry "Sweets" Edison (1986) und Plas Johnson (1989). Auf zahlreichen Konzerten und Tourneen spielte er außerdem mit Musikern wie Joe Pass, Jay McShann, Buddy DeFranco, Benny Bailey, Joe Newman, Ray Bryant, Leo Wright, Champion Jack Dupree, Charlie Musselwhite, Katie Webster oder Red Holloway. 1992 trat Zwingenberger als bis dahin einziger deutscher Jazzmusiker bei einem Konzert aus der Reihe "Highlights in Jazz" in New York City auf, wo er mit den Trompetern Jon Faddis und Doc Cheatham und dem Gitarristen Peter Bernstein spielte.

Zusammen mit seinem Bruder Axel Zwingenberger unternahm er Konzertreisen in Europa sowie in Nord-, West- und Zentralafrika und im Nahen Osten. Von 2001 bis 2006 war Zwingenberger als Schlagzeuger und Manager von „Lyambiko“, mit Auftritten in Deutschland, den USA, Frankreich, Schweiz, Österreich, Polen und Tschechien; er produzierte mit dieser Band 4 erfolgreiche CD-Alben. Seitdem tritt er mit unterschiedlichen Jazzformationen auf, z.B. mit seinem Quartett „TEASY Swing Out Best“ (Ralph Reichert (sax/fl), Patrick Farrant (guit), Georgi Kiknadze (b)), im Duo mit den Pianisten David Gazarov und mit den „New Orleans Shakers“ (Thomas l'Etienne (cl/sax/voc), Markus Pohle (p), Kurt Tomm (b)). Weiterhin tritt er mit seinem Bruder Axel in der Formation als „Boogie-Woogie-Brothers“ auf. Daneben gibt es weitere Projekte mit Harald John Abstein (JAZZ von A bis Z), Henning Pertiet, den JambaLions und den Swingburgern.

Zwingenberger entwickelte eine sehr virtuose und anspruchsvolle Schlagzeugtechnik, die er „Drumming 5.1“ nennt: Er spielt mit mindestens fünf Fußmaschinen - zeitweise simultan, da er auch die Fersen einsetzt. Beidhändig spielt er "open-handed" und nutzt bis zu drei Trommelstöcke. Bei den Trommelstöcken gebraucht er beide Enden mit der „Twineffekt-Technik“, die extrem schnelle Schlagfolgen ermöglicht. Dazu werden unterschiedliche Percussioninstrumente angeschlagen und so verschiedene miteinander engmaschig verflochtene Rhythmuslinien erzeugt.

Lexigraphische Artikel

M. Kunzler Jazz-Lexikon Bd. 2 Reinbek 2002

Weblinks

Webpräsenz des Musikers Interview mit Torsten Zwingenberger


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