Tourenbindung

Tourenbindung
Beispiel einer Tourenbindung mit montiertem Harscheisen (aluminiumfarben)

Eine Tourenbindung ist eine Skibindung für den Tourenski. Heutzutage verfügt eine Tourenbindung über verstellbare Steighilfe, Fangriemen oder Skistopper und eine Vorrichtung zur Befestigung von Harscheisen.

Der Skischuh ist in der Tourenbindung beim Aufsteigen nur an der Schuhspitze fixiert, während die Ferse vertikal frei beweglich ist. Zum Abfahren wird die Ferse ebenfalls fixiert, und die Tourenbindung entspricht ihrer Funktion nach einer üblichen Skibindung.

Die früher bis in die 60er Jahre üblichen Skibindungen mit Kabelstrammer und Seitenfixierung durch Backen vorn waren automatisch auch Tourenbindungen. Man brauchte nur das Kabel aus einem Haken an der Seite zu lösen. Die Silvretta Haute Route war bis Anfang der 70er Jahre ein auf Touren spezialisiertes Produkt dieser Art.

Tourenbindungen als spezielle technische Herausforderungen gibt es erst, seitdem in den 60er Jahren die ersten Fersenautomaten entwickelt wurden. Lusser und Marker gaben als erste den Fersenautomaten etwas Spiel nach oben mit (6-8 cm). Andere bauten den Fersenautomaten an eine biegsame Platte, die ebenfalls etwas Spiel nach oben zuließ.

Die ersten Tourenbindungen, die nach heutigem Verständnis brauchbar waren und sich auch für Hartschalenskischuhe eigneten (die in den 1970er Jahren aufkamen), waren Iser und Vinersa ab 1972. Diese beiden montierten Vorderbacken und Fersenautomaten auf eine durchgehende Platte und ordneten den Vorderbacken um eine Querachse drehbar an. Damit wurden wieder 90-Grad-Winkel für bequemes Gehen möglich.

Die Sicherheit beim Auslösen hing aber bei diesen beiden Fabrikaten noch vom Schuh ab, insbesondere die Profilsohle von Tourenskischuhen war problematisch. Dies Problem war nur mit Plattenbindungen zu lösen, wo der Schuh an einer Platte oder einem Gestell fixiert bleibt, das sich wiederum vom Ski löst. Die Silvretta 400 im Jahre 1978 war die erste und bis heute vielbenutzte Bindung dieser Art, andere frühe (und bis heute aktuelle) Lösungen kamen von dem amerikanischen Hersteller Ramer und dem Schweizer Fritschi.

Eine neuere Entwicklung sind Schuhe, die Teile der Funktion der Bindung übernehmen, sodass keine Platte mehr mit dem Schuh angehoben werden muss. Dies führt zu einer großen Gewichtsreduktion.

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