Tragkapazität

Unter Tragfähigkeit der Erde versteht man diejenige Bevölkerungszahl eines geografischen Gebietes (oder auch der ganzen Erde), deren Ernährung und Sicherung des Lebensstandards durch die natürlichen Ressourcen langfristig und nachhaltig ermöglicht wird. Kulturelle und zivilisatorische Entwicklungen können die Tragfähigkeit sowohl zeitweilig erhöhen (z. B. Neolithische Revolution, Industrielle Revolution) als auch wieder einschränken (z. B. Umweltverschmutzung, Erschöpfung nichterneuerbarer Rohstoffe).

Unterteilung der Tragfähigkeiten

1. Die agrare Tragfähigkeit. Sie ist dann nicht überschritten, wenn eine Agrargesellschaft mit einem bereits erreichten oder bald erreichenden Kultur- und Zivilisationsstand dauerhaft existieren kann, ohne das Naturpotenzial zu zerstören.

2.Die effektive Tragfähigkeit. Sie errechnet die Zahl der zu ernährenden Menschen unter Berücksichtigung der jeweils angewandten Agrartechnik.

3. Potentielle Tragfähigkeit = Tragfähigkeit, die bei derzeitigem Zivilisationsstand im Raum erreicht werden könnte

4. Innenbedingte Tragfähigkeit = Tragfähigkeit, die im Raum ohne Handel mit anderen Räumen erreicht wird

5. Außenbedingte Tragfähigkeit = Tragfähigkeit, die im Raum unter Einschluss von Handel mit anderen Räumen erreicht wird

6. Gesamte Tragfähigkeit = Tragfähigkeit, die im Raum auf Grund der gesamten Wirtschaftstätigkeit erreicht wird

7. Optimale Tragfähigkeit = Tragfähigkeit, die im Raum unter Wahrung eines bestimmten Lebensstandards erreicht wird

8. Maximale Tragfähigkeit = Tragfähigkeit, die im Raum unter Wahrung des Existenzminimums erreicht wird

Unterschiede in den Expertenmeinungen

Extrembeispiele, die von verschiedenen Wissenschaftlern vertreten werden, reichen von 1,2 Milliarden Menschen (laut Paul Ralph Ehrlich) bis hin zu 1000 Milliarden (Cesare Marchetti).

Siehe auch

• ökologischer Fußabdruck
• Bevölkerungswachstum
• Überbevölkerung

Weblinks

• Kontroverse um die Tragfähigkeit der Erde Bundeszentrale für politische Bildung