- Barghash ibn Sa’îd
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Sayyid Barghash ibn Said Al-Busaid (auch Bargasch ben Said, arabisch: برغش بن سعيد البوسعيد; * 1837; † 1888) war der jüngere Bruder von Majid ibn Said, des ersten Sultans von Sansibar, und Sohn des Sultans Said ibn Sultan von Oman.
Nachdem er bereits 1860 vergeblich versucht hatte, seinen Bruder Majid zu stürzen, beherrschte er von 1866 bzw. 1870 bis zu seinem Tod das Sultanat Sansibar und dessen ostafrikanische Besitzungen. Unter seiner Herrschaft wurde der Stadtteil Stone Town in Sansibar-Stadt ausgebaut und 1873 die Abkehr vom Sklavenhandel vollzogen. Im Bündnis mit dem Sultan konnte der tansanische Nyamwezi-Häuptling Mirambo ab 1876 die arabischen Händler unterwerfen, nach seinem Tod errichtete Tippu Tip eine erst unter dem Schutz des Sultans, dann ab 1887 unter jener des belgischen Königs stehende Herrschaft im Kongobecken.[1]
Laut Meyers Konversationslexikon von 1897[2] habe Barghash die Vorteile der abendländischen, auch rein geistigen Bildung erkannt und das Vordringen europäischer Forscher auf dem Festland gefördert, während er durch das gleichzeitige Vordringen auch sansibarischer Sklavenhändler seinen Einfluss im ostafrikanischen Hinterland vergrößerte. Gegen die von ostafrikanischen Häuptlingen wegen des Vordringens der Sklavenhändler mit der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft (DOAG) geschlossenen Schutzverträge protestierte er, musste sie aber nach einer deutschen Flottendemonstration 1885 anerkennen.
Während weiterer Verhandlungen zwischen der DOAG und Sansibar, der DOAG im Namen des Sultans die Verwaltung des sansibarischen Küstengebiets zu übertragen, starb Barghash am 26. März 1888.
Einzelnachweise
- ↑ Franz Ansprenger: Geschichte Afrikas, Seite 74. München 2007
- ↑ Meyers Konversationslexikon, 15. Band (Russisches Reich bis Sirte), Seite 254. Leipzig und Wien 1897
Personendaten NAME Barghash bin Said KURZBESCHREIBUNG Sultan von Sansibar GEBURTSDATUM 1837 STERBEDATUM 26. März 1888 STERBEORT Sansibar
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