- Khalîfa ibn Saʿîd
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Sayyid Khalîfa I. ibn Saʿîd Al-Busaid, (* 1852; † 13. Februar 1890; arabisch خليفة بن سعيد البوسعيد) war der jüngere Bruder und Nachfolger des Sultans Barghash ibn Said von Sansibar und Sohn des Sultans Said ibn Sultan von Oman. Khalifa regierte Sansibar vom 26. März 1888 bis zu seinem Tode.
Von seinem Bruder und Vorgänger Barghash war Khalifa 1870 zunächst wegen (vermeintlicher) Verwicklung in einen Umsturzversuch ins Gefängnis gesteckt worden, seine Schwester Salme erreichte Jahre später seine Freilassung.
Nachdem Barghash während zäher Verhandlungen mit der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft (DOAG) plötzlich gestorben war, wurde Khalifa zu dessen Nachfolger als Sultan berufen. Gegenüber der DOAG zeigte er sich deutlich entgegenkommender und unterzeichnete am 28. April 1888 den sogenannten Küstenvertrag, demzufolge Sansibar gegen Entschädigungszahlungen der Gesellschaft die Oberhoheit über die ostafrikanische Küstenzone und die Zolleinnahmen aus deren Häfen verpachtete. Der Flaggenwechsel führte zum Aufstand der ostafrikanischen Küstenbevölkerung.
Wie Barghash förderte auch Khalifa die Bekämpfung der Sklaverei und wurde 1889 zum Großkreuz-Ehrenritter des britischen Most Distinguished Order of Saint Michael and Saint George ernannt.[1]
Nachfolger Khalifas wurde sein Bruder ʿAlî ibn Saʿîd, der allerdings schon 1890 die britische Protektoratsherrschaft über Sansibar akzeptieren musste.
Einzelnachweise
Literatur
- Ruete, Emily, Ulrich Haarmann (Hrsg), E. Van Donzel (Editor): An Arabian Princess Between Two Worlds: Memoirs, Letters Home, Sequels to the Memoirs, Syrian Customs and Usages. Leiden, Netherlands 1992. ISBN 90-04-09615-9.
- Heinrich Loth: Geschichte Afrikas von den Anfängen bis zur Gegenwart, Teil II, Afrika unter imperialistischer Kolonialherrschaft und die Formierung der antikolonialen Kräfte 1884-1945, Seite 31 f. Akademie-Verlag, Berlin 1976.
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