Transformationsproblem der Arbeit

Unter dem Begriff Transformationsproblem der Arbeit wird im Allgemeinen die Schwierigkeit verstanden, abstraktes im Menschen vorhandene Arbeitspotenzial optimal in eine tatsächliche, messbare Arbeitsleistung zu überführen. Die Optimierung ist notwendig, da die Arbeit generell vergütet wird, und sie ist die Aufgabe des Personalwesens.

Das Transformationsproblem der Arbeit bildet die Grundlage für die meisten Aufgabenfelder des Personalmanagement und für viele Management-Theorien. Eine der ersten dieser Theorien ist das Scientific Management, das von einem rein mechanistischem Weltbild ausgeht und psychologische Faktoren ausblendet. Der Arbeitsprozeß wird dabei so sehr vereinfacht, dass jeder Mitarbeiter ständig aktiv arbeiten kann ohne viel Nachzudenken (siehe Fließbandarbeit). Dies war auch der entscheidende Knackpunkt des Taylorismus, da er vergisst, dass monotone Arbeit demotivierend ist. Dennoch ist dies gewohnte Arbeitspraxis in weniger entwickelten Industrien wie zum Beispiel Taiwan.

Deshalb wurzeln heute geläufige Management-Theorien zumeist in der Arbeits- und Organisationspsychologie. Führende Theorien gehen davon aus, dass die Lösbarkeit des Transformationsproblems der Arbeit im Wesentlichen von der Motivation des Personals abhängt.

Literatur

• Krell, G. (1996): Orientierungsversuche einer Lehre vom Personal, in: Weber, W. (Hg.): Grundlagen der Personalwirtschaft. Theorien und Konzepte, Wiesbaden: Gabler, S. 19-37.
• Krell, G. (1987): Personaltheorie in historischer Perspektive: Rudolf Seyfferts "Der Mensch als Betriebsfaktor" (1922), in: Zeitschrift für Personalforschung, 1. Jg., Heft 3, S. 299-320.
• Marion Festing, Albert Martin, Wolfgang Mayrhofer (2004): Personaltheorie als Beitrag zur Theorie der Unternehmung, Hampp/Mering