Tribüne (Architektur)

Tribüne (Architektur)
Gerade Haupttribüne einer modernen Fußballarena
Tribüne für Redner und Funktionäre bei einer Grundsteinlegung in der DDR (1951)

Tribüne bezeichnet eine erhöhte Plattform beispielsweise für Redner an einem Versammlungsort, oder eine meist treppenartig ansteigende Plattform zur Unterbringung von Zuschauern in einem Stadion oder einer Halle.

Tribünen sind nicht nur in permanenten Gebäuden wie beispielsweise in Stadien üblich. Die heutige modulare Bauweise, wie sie bei zahlreichen Veranstaltungen mittlerweile eingesetzt wird, bietet große Flexibilität. Beim Grand Prix der Formel 1 in Valencia 2008 wurden beispielsweise nahezu 100.000 temporäre Tribünensitze aufgebaut, die nach dem Rennen restlos demontiert worden sind. Das schweizerische Schwing- und Älplerfest mit nahezu 40.000 Zuschauern wird seit Jahren in einer modularen Bauweise erstellt. Tribünensystemteile werden mit Steckverbindungen verkoppelt, so dass eine stabile und sichere Unterkonstruktion aus Stahlrohren entsteht. Auf dieser aufbauend werden die Böden eingelegt und die Sitze montiert. Wahlweise können eckige, runde oder ovale Tribünen gebaut werden.

Eine Sonderform der Zuschauertribüne stellt die Drehtribüne dar. Die Zuschauer werden mit Hilfe der um 360 Grad drehbaren Tribüne in eine Position gebracht, die es ermöglicht, das Geschehen auf verschiedenen Bühnen zu verfolgen, die um die Tribüne herum aufgebaut sind.

Etymologie

Das Wort „Tribüne“ vom mittellat. tribuna stammt etymologisch vom Wort Tribun (lat. tribunus) ab, einem römischen Amtsträger, und ging im 18. Jahrhundert über die italienische (tribuna) und französische Sprache (tribune) ins Deutsche über. Die Tribune leiteten Versammlungen wie die Contio von einer erhöhten Rednerplattform aus, daher leitet sich die Bezeichnung Tribüne für eine erhöhte Plattform an einem Versammlungsplatz oder in einem Versammlungsraum ab.

Das Wort „Tribun“ wiederum enthält das Präfix tri- (lat. trēs (archaist. trīs) - drei), da die Tribunen zu ihrer Zeit die Vorsteher der drei Stammtribus (Ramnes, Tities und Luceres)[1] gebildet haben.

Einzelnachweise

  1. Meyers Konversations-Lexikon, 1888.

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