- Trichotomie
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Trichotomie (aus griechisch tri- „drei“ und tome „Schnitt“) bezeichnet allgemein eine Dreiteilung.
Inhaltsverzeichnis
Mathematik
In der Mathematik ist die Einteilung der reellen Zahlen in positive und negative Zahlen und die Null eine Trichotomie im strengen Sinne.
Eine Verallgemeinerung davon ist die Trichotomie der Ordnung: Für reelle Zahlen a und b gilt genau eine der Beziehungen:
- a < b
- a = b
- a > b
Diese Eigenschaft gilt in jeder total geordneten Menge.
Strafrecht
In der Rechtswissenschaft wird die aus dem französischen Recht stammende und für das kontinentaleuropäische Strafrecht typische Dreiteilung der Straftaten in Verbrechen, Vergehen und Übertretungen (crime - délit - contravention) als Trichotomie bezeichnet. An ihre Stelle ist in Deutschland durch die Strafrechtsreform von 1974/75 eine Dichotomie (Zweiteilung in Vergehen und Verbrechen) getreten und der Begriff ist damit hierzulande obsolet geworden.
Anthropologie
In der christlichen Anthropologie bezeichnet Trichotomie eine Auffassung, wonach der Mensch durch drei Glieder konstituiert ist, die meist als Geist, Seele und Leib bezeichnet werden. In der römisch-katholischen Kirche gilt die Lehre von der Trichotomie seit dem Vierten Konzil von Konstantinopel als Häresie, insoweit sie den Geist zu einer selbständigen Substanz neben der Seele macht. Nicht alle Theologen, die von Geist, Seele und Leib reden, verstehen unter "Geist" und "Seele" separate Substanzen im Menschen oder meinen mit "Geist" einen eigenständigen Seelenteil.
Die christliche Trichotomie des Menschen (Geist, Seele, Leib) ist nicht zu verwechseln mit Platons Trichotomie der Seele. Platon nahm drei Seelenteile an. Er teilte die Seele in einen vernünftigen und einen vernunftlosen Teil, wobei der letztere wieder unterteilt ist in einen "begehrenden" und einen "mutartigen".
Siehe auch
Dichotomie, insbesondere zum Begriff im strengen Sinne
Einzelnachweise
Kategorien:- Strafrechtsgeschichte
- Philosophische Anthropologie
- Theologie
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