- Trinle Gyatso
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Tibetische Bezeichnung Tibetische Schrift: འཕྲིན་ལས་རྒྱ་མཚོWylie-Transliteration: ’phrin las rgya mtshoAussprache in IPA: [ʈʂʰĩlɛ catsʰɔ]Offizielle Transkription der VRCh: Chinlai GyacoTHDL-Transkription: Thrinlé GyatshoAndere Schreibweisen: Trinle Gyatso,
Trinlé Gyatso,
Trinley Gyatso,
Tinley GyamtsoChinesische Bezeichnung Traditionell: 成烈嘉措Vereinfacht: 成烈嘉措Pinyin: Chéngliè JiācuòTrinle Gyatso (* 1856; † 1875) war der zwölfte Dalai Lama.
Leben
Trinle Gyatso wurde in Oiga (’ol dga’ འོལ་དགའ / Woka 沃卡) im Kreis Sangri (Sāngrì 桑日 / zangs ri ཟངས་རི) im heutigen Regierungsbezirk Shannan des Autonomen Gebiets Tibet geboren und zwei Jahre nach seiner Geburt als 12. Dalai Lama erkannt.
Es fügte sich glücklich, dass in einer Zeit, als die mandschu-chinesische Kaiserdynastie Tibet gut unter Kontrolle hatte, das Los der vom Kaiser als Auswahlinstrument bestimmten Goldenen Urne auch den Wünschen der Tibeter folgte. Trinle Gyatso wurde jedoch nicht alt genug, um wirkliche Macht auszuüben. Intrigen und Machtkampf, ein Kriegszug gegen den machtlüsternen Fürsten Gompo Namgyal im osttibetischen Kham fügten sich zu dem misslungenen Versuch, sowohl den Dalai Lama als auch seinen Regenten abzusetzen. Unruhe kennzeichnete folglich die Innenpolitik Lhasas in der Zeit der Unmündigkeit des 12. Dalai Lamas. Es war letztlich die Entscheidung des Kaiserhofes in Peking, ihm 18-jährig die weltliche Macht zu übertragen. Es scheint, dass er sie niemals nutzen konnte, denn Amtshandlungen von ihm sind nicht überliefert. Gerüchte aus seinen letzten beiden Lebensjahren schildern ihn bald als kränklich, bald als psychisch gestört, und gipfeln in manchen Quellen darin, dass er am Ende vergiftet worden sein soll. Wie bei seinen Vorgängern sind auch die Umstände um sein Lebensende im Jahre 1875 bis heute mysteriös geblieben.
Literatur
- Günther Schulemann: Die Geschichte der Dalai Lamas. Leipzig 1958, ISBN B0000BNKWH
- Andreas Gruschke: Diederichs kompakt - Dalai Lama. Kreuzlingen - München 2003, ISBN 3720524612
- Martin Brauen (Hrsg.): Die Dalai Lamas. Völkerkundemuseum der Universität Zürich 2005, ISBN 3897902192
- Karl-Heinz Golzio, Pietro Bandini: Die vierzehn Wiedergeburten des Dalai Lama. O. W. Barth, Bern/München/Wien 1997, ISBN 3-502-61002-9.
Gendun Drub | Gendun Gyatso | Sonam Gyatso | Yonten Gyatso | Ngawang Lobsang Gyatso | Tsangyang Gyatso | Kelsang Gyatso | Jamphel Gyatso | Lungtog Gyatso | Tsultrim Gyatso | Khedrup Gyatso | Trinle Gyatso | Thubten Gyatso | Tenzin Gyatso
Personendaten NAME Gyatso, Trinle KURZBESCHREIBUNG zwölfter Dalai Lama GEBURTSDATUM 1856 STERBEDATUM 1875
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