Trippchen

Trippchen
Trippen (Detail eines Gemäldes von Jan van Eyck aus dem Jahr 1434)
Unterschuhe für schmutzige Straßen: links im Bild eine Trippe (14./15 Jahrhundert), rechts eine Patte (18. Jahrhundert, Niederlande). Quelle: Deutsches Schuhmuseum Hauenstein
Trippen auf einer Hausmarke in Friedrichstadt - offensichtlich das ehemalige Haus eines Schusters.
Bild von hölzernen Patten von ca. 1465
Auf dem Bild Liebespaar auf der Gartenbank von 1460/65 des Meister E.S. trägt der Liebende am rechten Fuß eine Patte
Das Bild Türkische Dame mit Dienerin von Jean-Étienne Liotard von 1742 bis 1743 zeigt türkischen Nalins

Inhaltsverzeichnis

Für Menschen: Trippen und Patten

Im Mittelalter waren Trippen hölzerne Unterschuhe, die von den damaligen Stadtbewohnern unter die empfindlichen wendegenähten (Schnabel-)Schuhe und andere Lederschuhe geschnallt wurden. Grund dafür waren die in Städten stark durch Abfälle, Tierkot und anderes verschmutzten und größtenteils ungepflasterten Straßen und Gassen. Aus dieser Zeit stammt auch der Ausdruck trippeln. Auch im Haus wurden Trippen manchmal getragen, um sich im Winter gegen Fußkälte etwa von den kalten Steinböden zu schützen.[1]

Später ab dem 15. Jahrhundert[2] und bis ins 19. Jahrhundert[3] kamen zum Schutz von Lederschuhen vor Straßenschmutz auch eiserne Unterschuhe wie die rechts im Bild gezeigten Patten in Gebrauch.[4]

Alternativ wurden in manchen Gegenden als Schutz gegen Schmutz Clogs getragen. Trippen kamen außer Gebrauch durch die Konkurrenz von Galoschen und Gummistiefeln einerseits und dem Aufkommen befestigter Straßen und der Straßenreinigung andererseits.[5]

Ähnlicher Zweck: Chopine

Im 15. Jahrhundert kamen in Spanien, Italien und dort vor allem in der Damenmode von Venedig die kunstvoll gearbeiteten Chopine auf. Sehr hohe Schuhe, die von Patrizierdamen ebenso getragen wurden wie von erfolgreichen Kurtisanen, hatten den Zweck dem Straßendreck zu entgehen, aber auch Status bzw. Erotik zu demonstrieren.[6]

Ahnliche Form anderer Zweck: Türkei

In der Türkei wurden ähnliche, aber besonders hohe hölzerne Unterschuhe, die Nalins, getragen, um in türkischen Bädern die Füße vor Wasser und der Hitze von mit Hypocausten beheizten Fußböden zu schützen. Anwendung fanden diese Patten auch z.B. beim Putzen.[7]

Für Pferde

Als Trippe wird eine etwa esstellergroße und 5 cm dicke Holzscheibe bezeichnet, die Arbeitspferden unter die Hufe geschnallt wurde, um auf morastigen Untergründen, vorwiegend in Moorlandschaften, besseren Halt zu finden.

Einzelnachweise

  1. http://www.ashfield-mdclub.co.uk/summer2006.htm auf der Seite der Artikel Finding a Patten von John Gough
  2. http://www.bildindex.de/bilder/MI02347b06a.jpg
  3. http://www.gtj.org.uk/en/small/item/GTJ64186/
  4. http://www.ashfield-mdclub.co.uk/summer2006.htm auf der Seite der Artikel Finding a Patten von John Gough
  5. http://www.ashfield-mdclub.co.uk/summer2006.htm auf der Seite der Artikel Finding a Patten von John Gough
  6. http://www.metmuseum.org/toah/ho/08/eustn/hod_1973.114.4a,b.htm
  7. http://www.victorianturkishbath.org/2HISTORY/AtoZHist/HotAir/pix/Pattens_w.htm

Literatur

  • Francis Grew, Margrethe de Neergaard, Susan Mitford (Illustrationen): Shoes and Pattens (Medieval Finds from Excavations in London),

Siehe auch

Weblinks


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