- Trippe
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Trippen sind Unterschuhe aus Holz, die unter den normalen Schuhen getragen wurden. Patten sind das Äquivalent aus Metall. Auch bei Pferden werden Holzscheiben als Trippen unter die Hufe geschnallt.
Inhaltsverzeichnis
Historisches
Im Mittelalter waren Trippen hölzerne Unterschuhe, die von den damaligen Stadtbewohnern unter die empfindlichen wendegenähten (Schnabel-)Schuhe und andere Lederschuhe geschnallt wurden. Grund dafür waren die in Städten stark durch Abfälle, Tierkot und anderes verschmutzten und größtenteils ungepflasterten Straßen und Gassen. Aus dieser Zeit stammt auch der Ausdruck trippeln. Auch im Haus wurden Trippen manchmal getragen, um sich im Winter gegen Fußkälte etwa von den kalten Steinböden zu schützen.[1]
Später ab dem 15. Jahrhundert[2] und bis ins 19. Jahrhundert[3] kamen zum Schutz von Lederschuhen vor Straßenschmutz auch eiserne Unterschuhe wie die rechts im Bild gezeigten Patten in Gebrauch.[4]
Alternativ wurden in manchen Gegenden als Schutz gegen Schmutz Clogs getragen. Trippen kamen außer Gebrauch durch die Konkurrenz von Galoschen und Gummistiefeln einerseits und dem Aufkommen befestigter Straßen und der Straßenreinigung andererseits.[5]
Schuhwerk mit ähnlichem Zweck
Chopine
Im 15. Jahrhundert kamen in Spanien, Italien und dort vor allem in der Damenmode von Venedig die kunstvoll gearbeiteten Chopine auf. Sehr hohe Schuhe, die von Patrizierdamen ebenso getragen wurden wie von erfolgreichen Kurtisanen, hatten den Zweck dem Straßendreck zu entgehen, aber auch Status bzw. Erotik zu demonstrieren.[6]
Nalins
Die aus dem osmanischen Reich bekannten Nalins sind optisch Trippen ähnlich, jedoch handelt es sich dabei um keine Unterschuhe. Sie wurden barfuß getragen, um in türkischen Bädern die Füße vor Wasser und der Hitze von mit Hypocausten beheizten Fußböden zu schützen. Anwendung fanden diese auch z.B. beim Putzen.[7]
Pferdetrippen
Als Trippe wird eine etwa esstellergroße und 5 cm dicke Holzscheibe bezeichnet, die Arbeitspferden unter die Hufe geschnallt wurde, um auf morastigen Untergründen, vorwiegend in Moorlandschaften, besseren Halt zu finden.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.ashfield-mdclub.co.uk/summer2006.htm auf der Seite der Artikel Finding a Patten von John Gough
- ↑ http://www.bildindex.de/bilder/MI02347b06a.jpg
- ↑ http://www.gtj.org.uk/en/small/item/GTJ64186/
- ↑ http://www.ashfield-mdclub.co.uk/summer2006.htm auf der Seite der Artikel Finding a Patten von John Gough
- ↑ http://www.ashfield-mdclub.co.uk/summer2006.htm auf der Seite der Artikel Finding a Patten von John Gough
- ↑ http://www.metmuseum.org/toah/ho/08/eustn/hod_1973.114.4a,b.htm
- ↑ http://www.victorianturkishbath.org/2HISTORY/AtoZHist/HotAir/pix/Pattens_w.htm
Literatur
- Francis Grew, Margrethe de Neergaard, Susan Mitford (Illustrationen): Shoes and Pattens (Medieval Finds from Excavations in London),
Siehe auch
- Trippen im Schuh-Artikel
- die japanischen Geta (Schuhe)
Weblinks
Commons: Pattens – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Zwei spätmittelalterliche Trippen aus Lüneburg. Instruktiver Artikel der Stadtarchäologie Lüneburg
- zwei Beispiele im Grabungswörterbuch
- Bilder von eisernen Trippen des frühen 15. Jahrhunderts, Bayerisches Nationalmuseum
- Trippchen, Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg
- Kinderpatten aus dem 19. Jahrhundert
- Wappen der nicht mehr existierenden Londoner Zunft der Pattenmacher
- Türkische Miniatur aus der Karlsruher Türkenbeute, die Frauen im Bad mit Patten, türkisch
- Nalin zeigt.
- japanische Patten
Kategorien:- Pferdehaltung
- Fußbekleidung
- Kostümkunde des Spätmittelalters
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