- Trockenvergasung
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Trockenvergärung bzw. Trockenfermentation ist ein Verfahren zur Erzeugung von Biogas durch Vergärung von relativ trockener Biomasse wie Festmist oder Gras in geschlossenen Behältern einer Biogasanlage.
Bei der Gärung austretende Flüssigkeit (Perkolat) wird aufgefangen und dem Gärgut von oben wieder zugeführt, dadurch wird es immer wieder mit Mikroorganismen beimpft und die Vergärung kontinuierlich in Gang gehalten. Die Faulzeit bei der Trockenvergärung beträgt abhängig von Qualität und Beschaffenheit des Substrats zwischen zwei und vier Wochen, der Gasertrag entspricht etwa der Ausbeute bei herkömmlicher Nassvergärung.
Im Vergleich zur Nassfermentation ist die Trockenvergärung wartungsärmer und weit weniger komplex. Trockenvergärung lässt sich bei Bedarf auch in mobilen Anlagen in Containergröße durchführen, das entstehende Faulgas weist einen deutlich geringeren Schwefelgehalt auf. Nachteilig ist die diskontinuierliche Betriebsweise, die zu einer ungleichmäßigem Gasproduktion führt. Dieses kann teilweise durch mehrere, gestaffelt betriebene Behälter ausgeglichen werden.
Die Technologie ist derzeit im Versuchsstadium. Eine grosse Anlage, 70.000 t/Jahr, ist in München seit 2007 in Betrieb (Abfallwirtschaftsbetriebe, Biomüll). Weitere größere Anlagen sind in Planung, z.B. in Engratshofen im Landkreis Landsberg am Lech.
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