- Trockenurinal
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Ein Trockenurinal ist ein Urinal, das ohne Wasserspülung, aber dennoch mit einem Ablauf betrieben wird.
Herkömmliche Urinale benötigen pro Spülung mindestens drei Liter Wasser, wasserlose Urinale hingegen funktionieren ganz ohne Wasser und Spülvorrichtung. [1]
Funktionsweise
Trockenurinale werden mit einem Siphon betrieben, in den eine biologisch abbaubare „Sperrflüssigkeit“ eingefüllt wird. Diese Flüssigkeit ist leichter als Urin und hydrophob. Der schwerere Urin kann somit durch die Sperrflüssigkeit hindurch abfließen ohne sich mit dieser zu vermischen. Im Gegensatz zum herkömmlichen Urinal, bei dem der Geruchsverschluss durch das im Siphon verbleibende Spülwasser erfolgt, wird im Trockenurinal das Entweichen schlechter Gerüche durch die oben schwimmende Sperrflüssigkeit verhindert und somit kein Wasser verbraucht.[2][3]
Eine weitere Form der Trockenurinale arbeitet mit einer flüssigkeitsdurchlässigen Membran. Beide Formen müssen gewartet werden (Sperrschicht nachfüllen beziehungsweise Membran ersetzen). Außerdem ist bei der Ausführung mit einer Membran sicherzustellen, dass keine Fremdkörper in das Urinal geworfen werden können (zum Beispiel Zigarettenkippen). Dieses System wird auch in Kombination mit einer Spüldüse angeboten, die mit einem Liter Wasser pro Spülung auskommen soll.
Ein drittes System arbeitet mit einem Schwimmer, der sich in einem flüssigkeitsgefüllten Behälter befindet. Dieser wird durch auftreffende Flüssigkeit niedergedrückt, sodass diese abfließen kann. Anschließend drückt er wieder gegen den Ablauf, sodass keine Kanalgase austreten können. Wartungsaufwand kann hier durch Undichtigkeiten der Schwimmer-Ablaufverbindung auftreten (ggfs. Austausch oder Reinigung der Teile).Einsatz
Während es 2006 erst 5000 Exemplare gab (davon 450 schon seit der Expo 2000 in Hannover) gab es 2009 bereits 100.000 in Deutschland und eine Internationale Verbreitung.[1]
Insbesondere bei Fastfoodketten sind diese aufgrund der Kostenersparnis beliebt.[4]
Einzelnachweise
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