- Trêsminas
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41.503436111111-7.5019472222222Koordinaten: 41° 30′ 12″ N, 7° 30′ 7″ W
Trêsminas (auch Três Minas) ist ein römisches Goldbergwerk bei Vila Pouca de Aguiar in Nordportugal. Der Fundort liegt im Bergland Trás-os-Montes zwischen Braga und Bragança. Das Gestein, das auch silber- und bleihaltig ist, wurde überwiegend im Tagebau gebrochen.
Das antike Abbaugebiet bedeckt eine Gesamtfläche von etwa zwei Quadratkilometern. Die antiken Einschnitte, Gruben und Stollen sind dank der Gegebenheit, dass hier keine späteren Eingriffe erfolgten gut erkennbar und machen Três Minas zu einem archäologisch wichtigen Denkmal für das Studium römischer Bergbautechnik und deren Infrastruktur.
Die Ausbeutung der Minen begann offenbar bald nach der Eroberung der späteren Provinz Lusitania durch Augustus 27–26 v. Chr., der auch die Erlangung der Kontrolle der restlichen Erzvorkommen der Iberischen Halbinsel zum Ziel hatte. Über die Menge des dort abgebauten Goldes gibt es keine verlässlichen Angaben. Ein Anhaltspunkt sind jene 6,5 Tonnen, die C. Plinius Secundus, Kurator der Provinz Hispania Tarraconensis in den Jahren 72–74 n. Chr. für die Gewinnung aus Sekundärlagerstätten benennt.[1]
Zur Aufbereitung des Materials nennt er folgende Arbeitsschritte: Stampfen, Sieben, Mahlen, Waschen und Schmelzen. Archäologische Zeugnisse dieser Tätigkeiten sind Überbleibsel von Pochwerken zur Zerkleinerung des Gesteins. Der enorme Wasserbedarf (auch für die Fördertechnik) wurde durch Stauwerke und Aquädukte gedeckt.
- Corta de Covas ist eine Schlucht, deren Form durch den Abbau verursacht wurde.
- die bei Corta da Ribeirinha entstanden Stufen wurden durch den Tagebau in den 100 m hohen Steilhang geschnitten.
- Corta dos Lagoinhos bildet das einzige Beispiel für einen Untertagebau. Der eingestürzte Stollen ist jetzt als 60 m langer, 5–6 m breiter und 9 m tiefer Geländeeinschnitt sichtbar.
- fünf Stollen dienten der Förderung des Gesteins und der Entwässerung. Ihre Breite, die Gleisspuren und die Ausweichstellen belegen den Transport durch Lastkarren.
- die Galeria do Pilar ist ein 250 m langer, schnurgerader Stollen mit einem gemauerten Pfeiler, der einen Lichtschacht abstützt. In dem runden, tiefer gelegenen Vorraum befand sich ein Hebewerk.
Zur Ausbeutung der Erzvorkommen im Nordwesten der Iberischen Halbinsel errichteten die Römer eine Infrastruktur aus Straßen und Brücken (z.B. Brücke von Chaves). Das Ende der Minen der Region scheint zu Beginn des 3. Jahrhunderts unter Kaiser Septimius Severus (146–211) gekommen sein.
Im Jahre 2010 erfolgten, in der für Besucher zugänglichen 140 m langen "Galeria dos Alargamentos", Vermessungen mittels eines 3D-Laserscanners.[2]
Literatur
- Jürgen Wahl: Três Minas. Vorbericht über die archäologischen Untersuchungen im Bereich des römischen Goldbergwerks 1986/87. In: Madrider Mitteilungen 29, 1988, ISSN 0418-9744, S. 221–244.
Einzelnachweis
- ↑ Jürgen Wahl: Römischer Goldbergbau in Trás-os-Montes. In: Sternstunden der Archäologie: Funde in Portugal. Muster-Schmidt-Verlag, Göttingen/Zürich 1993, ISBN 3-7881-1512-2, S. 139–157.
- ↑ Regula Wahl-Clerici: Mit 3D unter Tage – römischen Bergbauingenieuren auf der Spur. In: AID. 27, Nr. 2, 2011, S. 54–55.
Weblinks
- PROJECTO – TRÊS MINAS (deutsch/englisch/portugiesisch)
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