- Tscholent
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Als Tscholent (jiddisch: טשאָלנט, Aussprache: [ˈtʃolənt] oder [ˈtʃʊlənt]) wird im Ostjiddischen ein Gericht der jüdischen Küche für den Sabbat bezeichnet, das am Freitag vor Sabbatbeginn zum Kochen gebracht und auf niedriger Hitze bis zum Samstag Mittag gegart wird. Im Westjiddischen wird es Schalet, im Hebräischen Chamin (חמין) genannt.
Es gibt zahlreiche Varianten des Gerichts, das sowohl in der aschkenasischen wie in der sephardischen Küche bekannt ist. Grundbestandteile sind Fleisch, Bohnen, Gerste, Kartoffeln und weitere Zutaten.
Die Entstehung dieser Gerichte ist durch die Sabbat-Gesetze der Halacha bedingt. Diese untersagen es, am Sabbat Feuer zu entfachen, erlauben aber unter gewissen Bedingungen die Nutzung eines vor dem Sabbat angezündeten Feuers am Sabbat.
Heinrich Heine besingt das Gericht in seinem Gedicht „Prinzessin Sabbat“ (1851) unter anderem mit den Worten: „Schalet, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium!“[1]
Der Name Tscholent ist romanischen Ursprungs. Nach weit verbreiteter Meinung soll er von den französischen Wörtern chaud (deutsch: heiß) und lent (deutsch: langsam) abgeleitet sein.[2] Max Weinreich geht dagegen davon aus, dass er vom lateinischen calens, calentem (deutsch: das was heiß ist) über altfranzösisch chalant ins Jiddische entlehnt wurde.[3]
Quellen
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Wikisource: Heinrich Heine: Prinzessin Sabbath – Quellen und Volltexte
- ↑ Elizabeth Wolf Cohen, Jüdische Küche, Köln 1995, S. 59
- ↑ Max Weinreich, History of the Yiddish Language, University of Chicago Press, Chicago (1980), p. 400
Weblinks
Commons: Tscholent – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Jüdische Küche
- Gericht (Essen und Trinken)
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