- Barras
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Der Ausdruck Barras bezeichnet in der Soldatensprache seit etwa 1870 die Armee, das Militär, in Deutschland seltener die Bundeswehr, da „Barras“ vor allem als Synonym für die Wehrmacht stand. Im Ausdruck zum Barras müssen = zum Wehrdienst eingezogen werden steht Barras spezifisch für die Wehrpflicht.
Die Herkunft des Ausdrucks ist ungewiss. Es wird vermutet, dass er sich vom französischen Staatsmann Graf Paul François Jean Nicolas Vicomte de Barras (1755–1829) ableitet. Allerdings ist der Ausdruck in Frankreich selbst wohl unbekannt. Die allgemeine Wehrpflicht war neu. Vorher wurden die Soldaten mit Prämien angeworben. Zum „Barras müssen“ könnte daher auf ihn zurückgehen. Er war zur Zeit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht (Frankreich war das erste Land in Europa) mit vier anderen einer der Direktoren, die der Republik vorstanden, und war in diesem Gremium ab 1797 die führende Persönlichkeit. Eine andere Erklärung ist eine Ableitung aus dem Jüdischen: Dort bezeichnet „baras“ eine Art Fladenbrot, welches als Verpflegung der Soldaten diente. Eine zusätzliche Interpretation: das Militär wäre demnach der Ort, wo man sein Brot verdienen kann.
Heute wird der Ausdruck vor allem im Bairischen, Fränkischen, Ruhrdeutschen, Schwäbischen, Alemannischen sowie in Österreich verwendet. Das sind Länder und Gegenden, die Soldaten für die Grande Armée gestellt haben. Beim Krieg gegen Russland waren mehr als die Hälfte der Soldaten (über 300.000) keine Franzosen.
Kategorie:- Militärisches Brauchtum und Ritual
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