Tusch

Tusch

Der Tusch (v. französisch touche, [das Instrument] anrühren, vgl. „die Trommel rühren“) ist ein musikalisches Signal, das meist chorisch von mehreren Instrumenten gespielt wird.

Er zeigt zum Beispiel das Ende eines gelungenen Tricks im Zirkus oder die Pointe eines Witzes in Varieté oder Karnevalssitzung an. Ein Tusch gibt dem Publikum den Einsatz zum Applaus und veranlasst die Geehrten zum Kompliment, also etwa einer Verbeugung. Der Tusch hat eine Ordnungs- und Gliederungsfunktion: Bei einer Karnevalssitzung hilft das wiederholte Spielen von Tuschen (meist eines dreifachen Tuschs), das Toben des Publikums zu beenden, und dient daher dem zügigen Fortgang der Sitzung.

Die einfachsten Tusche sind ausgehaltene Einklänge oder Dur-Akkorde, manchmal repetiert und mit Trommelwirbeln und ähnlichen Schlagzeugeffekten kombiniert. Wenn Tusche auch melodische Elemente enthalten, die zumeist auf Quarten beruhen, wird die Grenze zur Fanfare überschritten, die ein kleines Musikstück sein kann.

Werden Tusche vor und nach Musikstücken gespielt, ist auf tonartliche und motivische Einheit mit ihnen zu achten, damit sie nicht unbeholfen wirken.

Ein Spezialfall des Tuschs sind musikalische Akzente in der Filmmusik (Sting), die auf eine Emotion hinweisen, eine Pointe betonen oder das Ende einer Szene verdeutlichen.


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  • Tusch — [tʊʃ], der; [e]s, e: von einer Kapelle [mit Blasinstrumenten] schmetternd gespielte kurze Tonfolge (mit der eine Gratulation o. Ä. begleitet wird): die Kapelle spielte einen Tusch. * * * Tụsch 〈m. 1〉 1. kurzer, rauschend nacheinander erklingender …   Universal-Lexikon

  • Tusch — Sm std. (18. Jh.) Entlehnung. Übernommen aus Österreich, wo dieses Wort Schlag, Lärm, Trompeten und Paukenschall bedeutet. Letztlich liegt frz. touch, afrz. toche geblasenes Signal, Trompetenzeichen zugrunde, zu afrz. tochier berühren , auch ein… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • tusch — tusch; tusch·er; …   English syllables

  • Tusch — (v. fr), 1) Berührung, Anreizung; 2) Neckerei, Beleidigung; 3) Trompetenstoß beim Gesundheittrinken; vgl. Fanfare 4) …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Tusch — Tusch, das weder an Rhythmus noch Melodie gebundene, aber innerhalb ein und desselben Akkords vor sich gehende Durcheinanderblasen der Trompeter und Harmoniemusiker bei Toasten etc. Burschikos (Touche) soviel wie Beleidigung …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Tusch — (frz. touche), festliche Begrüßung durch Trompeten und Paukenschall; studentisch s.v.w. herausfordernde Beleidigung …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Tusch — Tusch: Die Bezeichnung für eine von einer Musikkapelle schmetternd gespielte, kurze, markante Folge von Tönen wurde im 18. Jh. – wohl unter Einfluss von frz. touche »das Anschlagen eines Musikinstrumentes« – rückgebildet aus landsch. tuschen… …   Das Herkunftswörterbuch

  • tusch|e — «TUSH uh», noun. a greasy liquid used for drawing or painting in lithography and as a resist in etching and silk screen. ╂[< German Tusche < tuschen to apply color < French toucher to touch] …   Useful english dictionary

  • tusch — I tusch 1. tusch sb., en (et farvestof); tegne med tusch II tusch 2. tusch (el. tus) sb., en, er, erne (en pen) …   Dansk ordbog

  • Tusch — *1. Des is ka Tusch. (Wien.) Es ist nur eine Kleinigkeit: »Des is weiter ka tusch, wann s zehn Guld n g wunnen hab n.« (Hügel, 168b.) *2. Dort hat s Tusche gesetzt. – Klix, 108. *3. Er hat sich selber den Tusch bestellt. Das Lob, die… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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