- Twenty20
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Twenty20 ist die neueste Spielform im Cricket. Sie wurde vom England and Wales Cricket Board (ECB) im Jahr 2003 in England für professionelle Grafschafts-Spiele eingeführt (siehe Twenty20 Cup). Beide Mannschaften spielen dabei je ein Innings über ein Maximum von 20 Over.
Ein Twenty20-Spiel dauert ungefähr drei Stunden, d.h. die Innings beider Mannschaften jeweils ca. 75 - 80 Minuten. Damit möchte man sich der Spiellänge anderer populärer Mannschaftssportarten wie Fußball annähern. Es wurde eingeführt, um eine rasantere Form des Spiels für die Zuschauer im Stadion und im Fernsehen anzubieten.
Twenty20 war nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zum First-Class und One-Day Cricket gedacht. Man sah bei der ersten ICC World Twenty20 in Südafrika, dass die Stadien ausverkauft waren. Doch hat sich diese Spielform so schnell in der Cricketwelt verbreitet, wie sich nicht zuletzt an dem kommerziellen Erfolg der Indian Premier League gezeigt hat, dass einige Kommentatoren schon um die Zukunft der traditionelleren Spielarten bangen.
Regeln
Da die Grundregeln von Twenty20 formal dieselben sind wie beim ca. 40 Jahre älteren One-Day Cricket (nur durch die extreme Verkürzung auf je 20 Over entsteht der besondere Charakter dieser Spielform), orientieren sich auch die Regeln (die man im Cricket immer von den eigentlichen Laws of Cricket trennen muss) sehr stark an dieser älteren Spielart des Limited-Overs Cricket:
- Jeder Bowler darf höchstens ein Fünftel der Over absolvieren, also lediglich 4 Over.
- Bei Übertreten der sogenannten popping crease (Wurflinie) durch den Bowler, was ohnehin immer als No Ball mit automatischem Punkt für die Schlagmannschaft geahndet wird, wird der nächste Wurf zum free-hit: Der Batsman kann den Ball, weil er für diesen Wurf gegen direktes Ausscheiden immun wird, ohne jede Gefahr schlagen. Aus dem Spiel kann er in diesem Fall nur durch ein Run Out, oder eine der sowieso sehr seltenen Arten wie beispielsweise hitting the ball twice geworfen werden. Sollte der free-hit Ball selbst ein Wide oder irgendeine Art von No Ball sein, so wird der darauffolgende Wurf automatisch zum free-hit.
- Die Schiedsrichter sind angehalten, bei Spielverzögerungen einer Mannschaft (batting- oder fielding side) der anderen Mannschaft fünf Strafpunkte zuzuerkennen. Dies können Sie nach den Laws of Cricket eigentlich sowieso, doch international wird diese Regel praktisch nicht angewendet.
- Folgende Einschränkungen für Feldspieler gelten:
- Nie dürfen mehr als fünf Feldspieler auf der Leg-Side stehen.
- Während der ersten sechs Over dürfen sich nur zwei Feldspieler außerhalb des 30-Yard Kreises aufhalten.
- Nach diesen sechs Over nur fünf Spieler.
- Wenn die Feldmannschaft ihr letztes Over nicht innerhalb von 75 Minuten des Innings beginnt, erhält die Schlagmannschaft sechs Runs für jedes volle Over, das nach diesem Zeitpunkt absolviert wird. Doch haben die Schiedsrichter dabei auch Spielverzögerungen durch die Schlagmannschaft zu berücksichtigen, für die die Feldmannschaft nicht bestraft werden kann.
- Sind die Mannschaften am Ende des Spiels punktgleich, womit das Spiel unentschieden endet (tie), so wird ein Tie-Break durchgeführt:
- Bis 2008 wurde dies immer wie beim normalen Ein-Tages Cricket gehandhabt, wo es nur im Falle von K.O.-Spielen angewendet wird. Bei dieser Variante bowlen jeweils fünf Bowler jeder Seite einmal auf das gegenüberliegende Wicket, allerdings ohne dass dort ein Batsman steht. Diejenige Mannschaft, die häufiger das Wicket trifft, gewinnt. Besteht nach je fünf Werfern immer noch Gleichstand, geht es, wie beim Elfmeterschießen im Fußball, in Einer-Schritten weiter. Diese Variante nennt man bowl-out.
- Für die zweite Twenty20-Weltmeisterschaft 2009 in England hat der ICC ein neues System geplant, das aber schon erstmals bei einem Länderspiel zwischen Neuseeland und den West Indies am 26.Dezember 2008 in Auckland/Neuseeland zur Anwendung kam: In einer Art Mini-Match zu je einem Over pro Team, werden je ein Bowler und drei Batsmen nominiert, die nach den normalen Cricketregeln dieses „Match“ durchführen, d.h. da man nur drei Batsmen zur Verfügung hat, ist dieses Mini-Innings nach sechs regulären Bällen, aber spätestens zwei Wickets abgeschlossen. Sollte danach immer noch Punktegleichstand herrschen, gewinnt die Mannschaft mit mehr erreichten Sechsern, danach die mit mehr Vierern aus jeweils (in diesem Fall) beiden Innings des Spiels. Diese Form des Spielentscheids wird als super-over oder one-over eliminator bezeichnet.
Rekorde
Am 13. Juli 2011 hat die Namibische Cricket-Nationalmannschaft gegen die Kenianische Cricket-Nationalmannschaft zahlreiche inoffizielle Weltrekorde für Twenty20-Länderspiele aufgestellt[1], darunter die höchste Punktzahl mit 262 Runs für 1 Wicket. Louis van der Westhuizen erzielte die höchste Einzelpunktzahl mit 159 Runs und mit 16 die höchste Anzahl an „Sechsen“ in einem Innings, sowie zusammen mit Sarel Burger die höchste gemeinschaftliche Punktzahl (sog. partnership) mit 168* (not out) für das 2. Wicket.[2] Obwohl das Spiel Teil eines offiziellen ICC-Turniers war (ICC Africa Region Division One Twenty20), sind diese Rekorde dennoch insofern inoffiziell, als das Spiel nicht den Status eines Twenty20 International Matches besitzt.[3]
Einzelnachweise
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