Indian Premier League

Indian Premier League
Der Australier Andrew Symonds, hier in der Test-Cricket Uniform seines Landes, zählt zu den prominentesten Ausländern in der IPL.

Die Indian Premier League (भारतीय प्रीमियर लीग) ist ein Wettbewerb für indische Cricketmannschaften. Er wird vom Board of Control for Cricket in India, dem indischen Cricket-Verband, abgehalten, und die Spielform ist das Twenty20-Cricket. Seit der Erstaustragung in 2008 fanden drei weitere Ausgaben statt, wobei die IPL-Saison 2009 aus Sicherheitsgründen in Südafrika stattfand. Die fünfte Saison findet zwischen dem 4. April und dem 27. Mai 2012 statt.

Inhaltsverzeichnis

Franchisen

An der IPL nehmen seit 2008 die folgenden Franchisen teil[1]:

  • Bangalore Royal Challengers (ersteigert für 111,6 Millionen Dollar)
  • Chennai Super Kings (91 Millionen Dollar)
  • Delhi DareDevils (84 Millionen Dollar)
  • Deccan Chargers (107 Millionen Dollar)
  • Kolkata Knight Riders (75,1 Millionen Dollar)
  • Kings XI Punjab (76 Millionen Dollar)
  • Mumbai Indians (111,9 Millionen Dollar)
  • Rajasthan Royals (67 Millionen Dollar)

Im März 2010 wurde bekanntgegeben, dass es zwei neue Teams ab der Ausgabe 2011 geben soll. Diese sollen in Pune und Kochi angesiedelt werden.[2] Bei dem Team aus Kochi gab es jedoch noch zahlreiche Probleme, so dass dessen Teilnahme erst im Dezember 2010 endgültig bestätigt werden konnte.[3] Die beiden neuen Franchises sind somit:

  • Pune Warriors
  • Kochi Tuskers Kerala

Geschichte

Saison 2008

Die erste Saison begann am 18. April 2008 mit dem Spiel der Kolkata Knight Riders bei den Royal Challangers Bangalore. Von den 59 angesetzten Spielen konnten 58 ausgetragen werden, eines fiel Regenfällen zum Opfer. Das erste Finale fand am 1. Juni 2008 im erst im März des Jahres eingeweihten 55.000 Zuseher fassenden DY Patil Stadium von Navi Mumbai, einem Teil der urbanen Agglomeration von Mumbai, zwischen den Rajasthan Royals und den Chennai Super Kings statt. Dabei setzten sich die Rajasthan Royals mit dem letzten Ball des Spiels durch.

Saison 2009

Hauptartikel: Indian Premier League 2009

Auf Grund der Wahlen in Indien wurde die komplette Saison nach Südafrika verlagert. Die Spiele wurden in acht Städten ausgetragen und waren in kürzester Zeit ausverkauft. Im Finale in Johannesburg konnten sich dabei die Deccan Chargers gegen Royal Challengers Bangalore durchsetzen.

Saison 2010

Hauptartikel: Indian Premier League 2010

Die dritte Saison fand wieder in Indien statt. Jedoch konnte der Vorjahreschampion, die Deccan Chargers, seine Heimspiele nicht in dem geplanten Stadion in Hyderabad durchführen, da es im Konflikt um die Gründung des neuen Bundesstaates Telangana, die Sicherheit nicht garantiert werden konnte. Die Mannschaft trug daraufhin die Spiele in mehreren anderen Stadien aus. Im Finale konnten sich die Chennai Super Kings gegen die Mumbai Indians durchsetzen, die ihren Heimvorteil in Navi Mumbai nicht nutzen konnten.

Saison 2011

Hauptartikel: Indian Premier League 2011

Bei der vierten Ausgabe nahmen erstmals zehn Franchises statt. Hinzugekommen waren die Kochi Tuskers Kerala und die Pune Warriors. Um die daraus resultierende Erhöhung der Anzahl der Gruppenspiele in Grenzen zu halten wurde der Vorrundenmodus modifiziert. Im Finale setzten sich die Chennai Super Kings gegen die Royal Challengers Bangalore mit 58 Runs durch.

Finanzielles

Fernsehrechte

Die Finanzierung des Wettbewerbs erfolgt vornehmlich über Fernsehrechte. Am 15. Januar 2008 konnte sich ein Konsortium bestehend aus Sony Entertainment Television und der World Sport Group die weltweiten Senderechte an der IPL sichern. Der Vertrag hat dabei eine Laufzeit von zehn Jahren und sichert der IPL insgesamt 1,026 Milliarden US-Dollar zu. 72 % dieser Einnahmen gehen direkt an die Franchisen, 20 % verbleiben bei der IPL und 8 % werden als Preisgeld ausgesetzt[4].

Einnahmen

Die indische Regierung nahm bereits im ersten Jahr ca. 17 Millionen US-Dollar an Steuern durch die IPL ein[5].

Die Franchisen hatten in ihrer ersten Saison allesamt einen Verlust eingeplant, da man hohe Anfangsinvestitionen zu tätigen hatte. Durch den überraschend großen Erfolg ist es aber bereits jetzt schon zwei Teams gelungen in die Gewinnzone zu kommen. Genauere Angaben lassen sich der Tabelle entnehmen[6]:

Franchise Einnahmen Ausgaben Gewinn/Verlust
Mumbai Indians
a. Fernsehrechte - 35
b. Sponsoren - 20
c. Zuschauereinnahmen - 14
Einnahmen (a+b+c) - 69
a. Franchise-Gebühren- 45
b. Gehälter - 20
c. Werbung und Sonstiges - 20
Ausgaben (a+b+c) - 85
Verlust - -16
Royal Challengers Bangalore
a. Fernsehrechte - 35
b. Sponsoren - 0
c. Zuschauereinnahmen - 10
Einnahmen (a+b+c) - 45
a. Franchise-Gebühren - 48
b. Gehälter - 22
c. Werbung und Sonstiges - 18
Ausgaben (a+b+c) - 88
Verlust - -43
Deccan Chargers
a. Fernsehrechte - 35
b. Sponsoren - 17 ;
c. Zuschauereinnahmen - 12
Einnahmen (a+b+c) - 64
a. Franchise-Gebühren - 45
b. Gehälter - 24
c. Werbung und Sonstiges - 13
Ausgaben (a+b+c) - 82
Verlust - -18
Chennai Super Kings
a. Fernsehrechte - 35
b. Sponsoren - 25
c. Zuschauereinnahmen - 12.8
Einnahmen (a+b+c) - 72.8
a. Franchise-Gebühren - 36
b. Gehälter - 24
c. Werbung und Sonstiges - 13
Ausgaben (a+b+c) - 73
Verlust - -0.2
Delhi Daredevils
a. Fernsehrechte - 35
b. Sponsoren - 20
c. Zuschauereinnahmen - 15.4
Einnahmen (a+b+c) - 70.4
a. Franchise-Gebühren - 34
b. Gehälter - 23
c. Werbung und Sonstiges - 20
Ausgaben (a+b+c) - 77
Verlust - -6.6
Kings XI Punjab
a. Fernsehrechte - 35
b. Sponsoren - 22
c. Zuschauereinnahmen - 9
Einnahmen (a+b+c) - 66
a. Franchise-Gebühren - 30.4
b. Gehälter - 25
c. Werbung und Sonstiges - 13
Ausgaben (a+b+c) - 68.4
Verlust - -2.4
Kolkata Knight Riders
a. Fernsehrechte - 35
b. Sponsoren - 34
c. Zuschauereinnahmen - 20
Einnahmen (a+b+c) - 89
a. Franchise-Gebühren - 31
b. Gehälter - 25
c. Werbung und Sonstiges - 20
Ausgaben (a+b+c) - 76
Gewinn - +13
Rajasthan Royals
a. Fernsehrechte - 35
b. Sponsoren - 16
c. Zuschauereinnahmen - 8
Einnahmen (a+b+c) - 59
a. Franchise-Gebühren - 27
b. Gehälter - 13
c. Werbung und Sonstiges - 13
Ausgaben (a+b+c) - 53
Gewinn - +6

Spieler

Die Spieler werden vor jeder Saison von den einzelnen Franchises ersteigert. Vor der ersten Saison fand eine Sonderversteigerung statt, bei der so gut wie alle der besten und bekanntesten Cricketspieler der Welt zur Auswahl standen. Das höchste Angebot erging dabei an den Inder Mahendra Singh Dhoni mit 1,5 Millionen US-Dollar von der Franchise aus Chennai. Der Australier Andrew Symonds folgte in der Auktion mit 1,35 Millionen US-Dollar von Rajasthan und wurde damit der einzige Ausländer unter den sechs Spielern, die für mehr als 1 Million US-Dollar für die Dauer des Wettbewerbes ersteigert wurden. Eine weitere Sonderversteigerung wurde in 2011 durchgeführt, damit sich die beiden neuen Franchises, Pune und Kochi, mit Spielern versorgen konnten.

Spielmodus

DY Patil Stadium in Navi Mumbau

In den ersten Jahren, als die Liga aus acht Mannschaften bestand, traten alle Franchisen jeweils einmal Auswärts und zu Hause gegeneinander an. Die zum Abschluss vier besten Mannschaften spielen dann in Halbfinale und Finale den Sieger aus. Mit der Erweiterung auf zehn Teams wurde auch der Spielmodus modifiziert. So tritt jede Mannschaft nur noch gegen fünf Gegner Hin- und Rückspiel aus, während gegen die anderen drei Mannschaften jeweils nur ein Spiel ausgetragen wird. Auch wurde das Playoffsystem verändert, das nun in einer Abfolge von vier Spielen den Sieger aus den besten vier Vorrundenteams ermittelt.

Öffentliche Wahrnehmung

Weltweites Interesse

Die Indian Premier League wurde direkt in ihrer ersten Saison zu einer der populärsten Sportveranstaltungen Indiens. Doch auch in Pakistan, Sri Lanka und Bangladesch konnte die IPL überraschend viele Fans gewinnen. Auch in der Karibik fand die IPL großen Anklang.

In Südafrika hingegen stand die IPL in direkter Konkurrenz zum Englischen Premier League Fußball und lokalen Rugby-Wettbewerben, so daß das Interesse eher gering ausfiel. Auch in England war das Interesse an der IPL bisher noch nicht sehr ausgewachsen, dies könnte sich aber zur Saison 2009 ändern, da nunmehr auch englische Spieler teilnehmen dürfen, was bislang vom Englischen Verband untersagt war.

Kaum nennenswerte Beachtung fand die IPL hingegen in Australien und Neuseeland, was vor allem an der Zeitverschiebung liegt, durch die die Spiele dort mitten in der Nacht übertragen werden[4].

Pressereglementierung

Der Veranstalter versuchte, die Berichterstattung und Verwendung von Bildern detailliert zu reglementieren. Cricinfo und Cricket365 wurden vollends von der Berichterstattung ausgeschlossen und dürfen z.B. auch nicht mit Bildmaterial beliefert werden. Am 18. April haben daher größere internationale Nachrichtenagenturen wie AFP und Reuters erklärt, nicht über die Indian Premier League zu berichten.

Sieger

Jahr Finalort Sieger Finalgegner Ergebnis
2008 Navi Mumbai Rajasthan Royals Chennai Super Kings Rajasthan gewinnt mit 3 Wickets
2009 Johannesburg Deccan Chargers Royal Challengers Bangalore Deccan gewinnt mit 6 Runs
2010 Navi Mumbai Chennai Super Kings Mumbai Indians Chennai gewinnt mit 22 Runs
2011 Chennai Chennai Super Kings Royal Challengers Bangalore Chennai gewinnt mit 58 Runs

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. http://www.espncricinfo.com/ipl2010/content/story/452856.html
  3. http://timesofindia.indiatimes.com/iplarticleshow/7047215.cms
  4. a b [2]
  5. [3]
  6. [4]

Weblinks

 Commons: Indian Premier League – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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