- One-Day International
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Die Ein-Tages-Länderspiele zwischen den besten Nationalmannschaften im Cricket werden One-Day Internationals (ODI) genannt. Wie im Test Cricket auch ist dies ein Status, der vom International Cricket Council nur an die besten Mannschaften vergeben wird.
Der Cricket World Cup wird in dieser Spielform ausgetragen. Manchmal werden ODI auch als „Limited Overs Internationals (LOI)“ bezeichnet, da im Gegensatz zum First-Class Cricket und insbesondere zum Test Cricket die Zahl der Over pro Innings begrenzt ist und Spiele hin und wieder auch erst am nächsten Tag beendet werden können, wenn das Wetter nicht mitspielt und die Spielregelungen dies zulassen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
One-Day Cricket hat sich erst seit den 1960er Jahren entwickelt, als in England mit dem Gillete-Cup 1963 erstmals ein Ein-Tages-Wettbewerb für Profimannschaften ausgerichtet wurde. Das erste ODI fand am 5. Januar 1971 zwischen Australien und England im Melbourne Cricket Ground statt. Nachdem die ersten drei Tage des angesetzten Test Matches wegen Regens ausfallen mussten, wurde entschieden, das Spiel ganz abzusagen und stattdessen ein One-Day International über 40 8-Ball Over pro Mannschaft auszutragen. Australien gewann das Spiel mit 5 Wickets.
Das in den späten 1970er Jahren vom australischen Medien-Mogul Kerry Packer ins Leben gerufene World Series Cricket führte viele der heute typischen Facetten des One-Day Crickets ein. Beispielsweise farbige Spielkleidung, Flutlichtspiele mit weißem Ball und schwarzem Kontrastschirm, unterschiedliche Kamerapositionen, Mikrophone auf dem Spielfeld usw.
Regeln
In der Hauptsache gelten natürlich die Laws of Cricket, jedoch werden fast immer noch weitere Regelungen eingeführt bzw. konkretisiert. Das sind zunächst die wichtigsten beiden Eigenschaften, nämlich die Beschränkung auf ein Innings pro Mannschaft und deren Beschränkung wiederum auf heute bei Länderspielen einheitliche 50 Over. In den Anfängen der ODIs waren dies allgemein 60 Over, so in den ersten beiden World Cups. In England galt für Länderspiele lange Jahre eine 55-Over-Begrenzung.
Diese und die folgenden Regelungen gelten heute auch meist in den nationalen Wettbewerben. Auch in den Amateurklassen werden diese teilweise, wenn auch oft in vereinfachter Form, angewandt.
- Jeder Bowler darf höchstens ein Fünftel der Over absolvieren, also meist 10 Over.
- Auf der Leg-Side des Spielfeldes, also im Rücken des Strikers, dürfen nie mehr als 5 Feldspieler stehen.
- In den ersten 15 Over müssen sich mindestens 2 Feldspieler innerhalb eines 5-Yard-Kreises um das Wicket in sogenannten „Close Catching Positions“ befinden. Seit der Einführung der Powerplays (siehe unten) gilt dies nur für die ersten 10 Over.
- In derselben Spielphase dürfen höchsten zwei Spieler außerhalb des sogenannten 30-Yard-Kreises um die Pitch stehen. Danach dürfen sich höchstens fünf Spieler außerhalb dieses Kreises aufhalten. Seit 2005 ist die Regelung mehrfach geändert worden. Heute (2009) gilt diese Einschränkung nur während der ersten 10 Over. Sowohl die Feld- als auch die Schlagmannschaft müssen noch jeweils eine weitere, fünf Over dauernde, Phase wählen, in denen sich nur 3 Spieler außerhalb des Kreises befinden dürfen. Alle diese Spielphasen werden seitdem Powerplays genannt.
Wenn wegen Regens oder aus anderen Gründen Spielzeit verloren geht, kann diese oft bis zu einer festgesetzten Länge (oft 30 oder 60 Minuten) nachgeholt werden. Auch eine Verkürzung der Pause zwischen den Innings, die meistens auf 45 Minuten angesetzt ist, ist für solche Fälle fast immer vorgesehen. Alles was darüber hinaus geht, muss aber durch Abzug von Over ausgeglichen werden. Dies kann die beiden Innings des Spiels in unterschiedlichem Maße betreffen. Das Target, also die zum Sieg benötigten Punkte für die zweite Schlagmannschaft, muss deshalb oft angepasst werden, was heutzutage nach der Duckworth-Lewis Method geschieht.
Nationalmannschaften mit ODI-Status
Die folgenden Teams besitzen One-Day-International-Status:
- Afghanistan (April 2009 bis zum ICC Cricket World Cup Qualifier 2013)
- Australien
- Bangladesch
- England
- Indien
- Irland (1. Januar 2006 bis zum ICC Cricket World Cup Qualifier 2013)
- Kanada (1. Januar 2006 bis zum ICC Cricket World Cup Qualifier 2013)
- Kenia (18. Februar 1996 bis zum ICC Cricket World Cup Qualifier 2013)
- Neuseeland
- Niederlande (1. Januar 2006 bis zum ICC Cricket World Cup Qualifier 2013)
- Pakistan
- Schottland (1. Januar 2006 bis zum ICC Cricket World Cup Qualifier 2013)
- Simbabwe
- Sri Lanka
- Südafrika
- West Indies
Dies sind in erster Linie die Test-Cricket-Nationen, die automatisch ODI Status besitzen. Kenia und, bis es Testnation wurde, auch Bangladesch, erhielten für einige Jahre als einzige weitere Teams auch diesen Status. Der International Cricket Council (ICC) hat dessen Vergabe mit Wirkung vom 1. Januar 2006 insoweit geändert, dass seitdem die ersten sechs Mannschaften des World Cup Qualifikations-Turniers bis zum jeweils nächsten Turnier automatisch diesen Status erhalten. Alle Spiele des World Cups gelten ohnehin als ODI. Nur solche Spiele werden auch in die entsprechenden Statistiken und Rekorde aufgenommen. Spiele anderer Nationalmannschaften gelten nur als Internationals, und finden international kaum Beachtung.
Begegnungen bestimmter Turniere, wie insbesondere des Cricket World Cups, gelten unabhängig von den beteiligten Mannschaften immer als One-Day International. Daher, und aufgrund der oben erwähnten Vergabe-Praxis, haben auch folgende Teams zeitweise ODIs ausgetragen:
- Bermuda (1. Januar 2006 bis April 2009)
- Kanada (World Cups 1979, 2003)
- East Africa[1] (World Cup 1975)
- Hong Kong (Asia Cup 2004)
- Namibia (World Cup 2003)
- Niederlande (World Cups 1996, 2003 und die ICC Champions Trophy 2002)
- Schottland (World Cup 1999)
- Vereinigte Arabische Emirate (World Cup 1996, Asia Cup 2004)
- USA (ICC Champions Trophy 2004)
Weblinks
- Regularien des International Cricket Councils für internationale Spiele
- Klassifikation der One-Day Internationals durch den ICC (PDF-Datei; 68 kB)
Anmerkungen
- ↑ East Africa war ein heute nicht mehr existierender Zusammenschluss verschiedener afrikanischer Staaten. Zu unterschiedlichen Zeiten gehörten diesem Kenia, Uganda und Tansania an.
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