- U-Boot-Christ
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Als U-Boot-Christ[1] [2] wird umgangssprachlich ein Mensch bezeichnet, der sich das ganze Jahr über nicht mit dem Christentum, der Bibel oder der Kirche beschäftigt, normalerweise auch nicht in die Kirche geht und sich auch nicht am Gemeindeleben beteiligt, jedoch entweder regelmäßig an den so genannten großen Feiertagen, wie zum Beispiel Weihnachten oder Ostern, die Gottesdienste besucht oder an den entsprechenden Familienfesten (Taufe, Konfirmation, Erstkommunion, Hochzeit und Beerdigung) die jeweilige kirchliche Begleitung nachfragt und einer Konfession angehört.
Der Ausdruck U-Boot-Christ scheint dabei auf Formulierungen des in den 1950er und 1960er Jahren sehr bekannten römisch-katholischen Predigers Johannes Leppich zurückzugehen.
Ähnliche Begriffe
Ebenfalls bekannt ist der Karfreitags-Christ, auch Namenschrist, Taufscheinchrist[3] oder Teilzeit-Christ, welcher im deutschen Sprachraum ca. seit den 1970er Jahren vorkommt. Ein veralteter Ausdruck mit der gleichen Zielrichtung ist der Begriff Einjährig-Freiwilliger. Der Begriff bezeichnete im Deutschen Kaiserreich (1871-1918) eigentlich Soldaten, die sich für ein Jahr freiwillig zum Armeedienst gemeldet hatten, wurde dann aber in der Folgezeit für Kirchenmitglieder benutzt, die nur einmal im Jahr zum Gottesdienst kamen; der Begriff war bis etwa in die 1960er Jahre üblich.
Eine in Österreich gebräuchliche Bezeichnung ist Taufschein-Katholik; damit ist gemeint, dass die betreffende Person zwar formell christlichen Glaubens (eigentlich römisch-katholisch) ist, dem aber keine besondere Bedeutung in ihrem Leben zukommt.
Einzelnachweise
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