Bartini

Bartini
Robert Ljudwigowitsch Bartini

Robert Ljudwigowitsch Bartini (russisch Роберт Людвигович Бартини; ursprünglich Roberto Oros di Bartini) (* 14. Mai 1897 in Rijeka, vormals Fiume; † 6. Dezember 1974 in Moskau) war ein sowjetischer Flugzeugkonstrukteur italienischer Abstammung.

Werdegang

Bartini verließ 1916 die Offiziersschule. Nach dem Ersten Weltkrieg lernte er 1921 fliegen und wurde im selben Jahr Mitglied der italienischen Kommunistischen Partei. 1922 schloss er seine Ausbildung am Mailänder Polytechnikum ab.

Nachdem die Faschisten 1923 in Italien die Macht übernommen hatten, floh er in die UdSSR. Ab September 1923 arbeitete er dort in geheimen Entwicklungs- und Produktionsstätten, dem sogenannten Postfach 5. Er beschäftigte sich ab 1928 mit dem Entwurf von Amphibienflugzeugen, ab 1930 wurde er für diese Aufgabe Chefkonstrukteur in einem Entwicklungsbüro und entwickelte 1937 mit seinem Konstruktionteam das Ganzmetall-Passagierflugzeug Stal-7, welches einige sehr erfolgreiche Langstreckenflugtests absolvierte und später als Basis für den Bau des Langstreckenbombers Jermolajew Jer-2 diente.

An der Konstruktion des Bombers war Bartini jedoch nicht mehr beteiligt, denn er wurde 1938 verhaftet und blieb bis 1946 inhaftiert. Danach arbeitete er wieder an der Entwicklung neuer Flugzeugtypen in der Entwicklungsbüro OKB-86 von Georgi Michailowitsch Berijew in Taganrog. 1956 wurde er schließlich rehabilitiert. Er arbeitete bei Berijew unter anderem an der Konstruktion und Fertigung von Bodeneffektgeräten (Ekranoplane), einem überschallschnellen Amphibienflugzeug, das erstmals einen sogenannten Strake aufwies, und dem Entwurf eines atomgetriebenen Flugbootes.

Er verfasste auch zahlreiche Schriften zu technischen Themen, aber auch über die Grundlagen der Physik und über Elementarteilchen. Zahlreiche seiner handschriftlichen Aufzeichnungen sind auf seinen testamentarischen Wunsch hin bis jetzt unveröffentlicht.


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