UV-aktivierte Eigenbluttherapie

UV-aktivierte Eigenbluttherapie

Die ultraviolette Blutbestrahlung (UVB, Synonym fotobiologische Therapie, UV-aktivierte Eigenbluttherapie, UVE) ist eine alternativmedizinische Behandlungsmethode und Unterform der Eigenbluttherapie. Eine wissenschaftlich belegte Wirksamkeit hat dieses Behandlungsverfahren nicht.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung des Verfahrens

Dabei werden dem Patienten 50 Milliliter Blut entnommen und mit UV-C-Licht bestrahlt. Bei der ähnlichen Hyperbaren Oxigenisationstherapie (HOT) wird das Blut zusätzlich noch mit Sauerstoff aufgeschäumt. Nach der Bestrahlung wird das Blut in eine Vene des Patienten reinjiziert. Die Behandlung wird alle paar Tage 4–20 Mal wiederholt. Der Preis für die Behandlung liegt bei ca. 40 Euro pro Einzelsitzung. Das Blut wird mit Natriumcitrat ungerinnbar gemacht und in einem dünnwandigen Gefäß bestrahlt, was die Oberfläche die der Strahlung ausgesetzt ist erhöht. Das Gefäß besteht aus Quarzglas, da normales Glas UV-Strahlen absorbiert. Das Blut wird oft zweimal durch das Gefäß geleitet (Zeitdauer etwa 5 min).

Historische Aspekte

Diese Variante der alternativmedizinischen Eigenblutbehandlung wurde von dem tschechischen Chirurgen Hans Havlicek (1891–1949) entwickelt und 1934 in deutscher Sprache publiziert. Havlicek versuchte so, die beobachtete antimikrobielle Wirkung der UV-Strahlung und die zu seiner Zeit noch allgemein akzeptierte Eigenbluttherapie zu kombinieren. Nach dem Krieg wurde die UV-Blutbestrahlung zunächst in der Sowjetunion und der DDR weiter angewendet, inzwischen auch auf dem Gebiet der alten Bundesrepublik. Neben der vermeintlichen Wirkung gegen Infektionen und Durchblutungsstörungen soll die Methode angeblich auch gegen chronische Entzündungen, Stoffwechselstörungen, Krebs, AIDS und Altersbeschwerden helfen.

Beschriebene Nebenwirkungen

Es kann beim Patienten zu einer kurzzeitigen Rötung der Haut im Hals- und Kopfbereich kommen. Außerdem kann ein Müdigkeitsgefühl auftreten.

Bewertung

Nach dem Weltkrieg wurde das Verfahren in der DDR von Ärzten angewendet und kleine Fallserien publiziert. Jedoch gibt es keine Studien, die heutigen wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Der deutsche Gemeinsame Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen untersuchte das Verfahren und kam 2001 zu dem Fazit, dass „Nutzen, Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit nicht belegt“ sind. Daher bezahlen die Kassen es nicht; auch die meisten Privatversicherer lehnen die Kostenübernahme ab.

Falls Personen mit ernsthaften Erkrankungen statt einer wirksamen ärztlich verordneten Therapie eine UVB durchführen, drohen unter Umständen gefährliche Folgen aus der unterlassenen Behandlung der ernsthaften Erkrankung.

Literatur

  • K. Dillon: Healing Photons: The Science and Art of Blood Irradiation Therapy, Washington, D.C.: Scientia Press, 1998
  • H. Havlicek: Die Behandlung eitriger Prozesse mit Reinjektion ultraviolett bestrahlten Blutes und Eiters. Arch. Klin. Chir. 180, (1934), S. 102–104
  • H. Holesch: Die UV-aktivierte Eigenbluttherapie (UVE), Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren, Heft 2, 1998, 39. Jahrgang, S. 74–80.
  • G. Frick, U. Frick, R. Dehmlow: Praxisleitfaden UVB und HOT, Hippokrates Verlag Stuttgart 2001, ISBN 3-7773-1463-3
  • Jakob Segal, Gunther Seng: Methoden der UV- Bestrahlung von Blut - Hot und UVB, Stuttgart: Hippokrates

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