Udinen

Udinen

Die Udinen (auch: Uden) sind ein am Südhang des östlichen Kaukasus (Transkaukasien) siedelndes Volk, dessen Sprache, udisch, zur lesgischen Sprachgruppe der dagestanischen Sprachen gehört. Ihre Bevölkerungszahl, die um das Jahr 1906 noch auf 7200 Personen geschätzt wurde, betrug nach der Volkszählung von 1926 nur noch 2761 Personen. Andere Quellen nennen Zahlen zwischen 1000 und 10000 Udinen. Die Udinen muslimischen Glaubens sind im Verlauf des 20. Jahrhunderts im Volk der Aserbaidschaner, die in Georgien lebenden christlichen Udinen weitgehend im Volk der Georgier aufgegangen.

Die Uden wohnen heute in drei Dörfern: in Wartaêen und Nij (auf dem Territorium der Aserbaidschanischen Republik) sowie in Zinobiani (heute Oktomberi im Bezirk Kvareli in Ost-Georgien), dessen Einwohner in den Jahren 1920-22 aus Wartaêen übergesiedelt sind. Sofern die Uden heute des Udischen überhaupt noch kundig sind, sind sie oft dreisprachig: Russisch, Aserbaidschanisch oder Georgisch, und Udisch.

Die Uden wurden schon sehr früh, und zwar um 400 n. Chr., christianisiert. Während der arabischen Herrschaft konvertierten viele Uden zum Islam. Im Kaukasus zerfiel die "albanische" Kirche, der die christlichen Uden angehörten, und wurde teils mit der armenischen, teils mit der georgischen orthodoxen Kirche vereinigt.

Zu berücksichtigen ist, dass die Udinen nichts mit den Albanern am Balkan zu tun haben.

Weblinks

Referenzen

  • Udinen. In: Brockhaus. Kleines Konversationslexikon von 1906, S. 77722
  • Gerhard Deeters: Die Sprachwissenschaft in der Sowjetunion. In: Bolschewistische Wissenschaft und 'Kulturpolitik'. Ost-Europa-Verlag, Königsberg, Berlin 1938, S. 236-251, S. 238-239.

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