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Die Uerikon-Bauma-Bahn (UeBB) war eine schweizerische Eisenbahngesellschaft.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Entstehung
Der Initiant der Uerikon-Bauma-Bahn war der Spinnereibesitzer Adolf Guyer-Zeller aus Neuthal bei Bäretswil. Er wollte mit dieser Bahn den Anschluss der Zürcher Oberländer Gemeinden an die Gotthardlinie schaffen. Zuerst war geplant, die Linie ab Bauma noch weiter nach Eschlikon im Kanton Thurgau zu führen, dieses wurde aber fallen gelassen. Guyer-Zeller hatte wohl aber auch persönliche Interessen an der Bahn, legte er die Linie doch so fest, dass einige seiner Spinnereien unmittelbar daneben zu liegen kamen. Am 29. Juli 1885 wurde der Bahn die Konzession erteilt. Bereits 1898 wurde mit dem Bau begonnen und am Donnerstag, 30. Mal 1901 erfolgte die feierliche Einweihung der UeBB (im Volksmund «Überbeibahn» genannt).
Betrieb
Die 25.3 km lange Linie führte von Uerikon am Zürichsee hinauf nach Hombrechtikon, Wolfhausen, Bubikon, Dürnten, Hinwil, Ettenhausen-Emmetschlo, Bäretswil und Neuthal nach Bauma an der Tösstalbahn. Täglich verkehrten nur fünf Züge in jeder Richtung und deren Betrieb wurde durch die Tösstalbahn geführt. Mit der Eröffnung wurden zwei Dampflokomotiven, vier Personen-, zwei Gepäck- sowie 19 Güterwagen in Betrieb genommen. 1907 wurde von der SBB der Dampftriebwagen der NOB übernommen und als CZm 1/2 31 eingestellt. Doch schon in den ersten Betriebsjahren entsprachen die Einnahmen nicht den Erwartungen. Häufig auftretende Erdschlipfe (Erdrutsche) unterbrachen den Betrieb. Aus Spargründen ging die Bahn am 1. Januar 1905 zum Selbstbetrieb über, weil aber der Schienenstrang der UeBB nicht dem Hauptverkehrsfluss im Zürcher Oberland folgte, ergaben sich in den Jahren bis 1948 immer wieder grosse Defizite. Das Ende der UeBB nahte.
Einstellung
In einer Volksabstimmung im Kanton Zürich wurde 1946 der Reorganisation der drei Bahnen Uerikon-Bauma-Bahn, der Uster-Oetwil-Bahn und der Wetzikon-Meilen-Bahn zugestimmt und die ausgefallenen Verkehrsverbindungen sollten durch Autobusse der Verkehrsbetriebe Zürcher Oberland (VZO) ersetzt werden. Der Abschnitt Hinwil–Bäretswil–Bauma wurde als letzte Privatbahn verstaatlicht und ging nach deren Elektrifizierung, bezahlt durch die UeBB, an die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) über. Am 9. Oktober 1947 erfolgte die Eröffnung der umgebauten Linie und die Personenzüge der SBB verkehrten bis 1969. Dann mussten auch sie dem Busbetrieb weichen. Die UeBB hielt ihren Betrieb noch bis zum 2. Oktober 1948 aufrecht, da sich die Ablieferung der Autobusse verzögerte. Bald darauf wurden die Schienen auf der Strecke Uerikon–Hombrechtikon und Hinwil–Dürnten abgebrochen. Das Wagenmaterial wurde an verschiedene Eisenbahngesellschaften verkauft.
Überreste
Heute steht von der einst hoffnungsvoll eröffneten Eisenbahnlinie ausser dem oberen Streckenabschnitt Hinwil–Bauma nur noch das Industriegeleise Wolfhausen–Bubikon. Vom Abschnitt Uerikon–Hombrechtikon–Wolfhausen kann man an einigen Orten Überreste der alten Strecke ausmachen: ein Bahndamm um den Brunegg-Hügel zwischen Uerikon und Hombrechtikon, weitere Bahndämme durch ein Moor oberhalb von Uerikon und in Dürnten Richtung Edikon. In Hombrechtikon und Dürnten stehen noch die Bahnhofsgebäude ohne Geleise.
Seit 1978 befährt die Museumsbahn Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland (DVZO) an den Wochenenden in den Sommermonaten diese reizvolle Strecke von Hinwil nach Bauma. Der DVZO ist inzwischen ein konzessioniertes Bahnunternehmen geworden und Besitzer der ganzen Infrastruktur von ausserhalb des Bahnhofes Bauma bis und mit Station Bäretswil. In Neuthal besteht eine Dienststelle des DVZO in Form des Schrankenpostens 98a. Dies ist heute der letzte Schrankenposten mit handbedienter Schranke in der Schweiz. An der Hauptstrasse Bauma-Bäretswil im Bussenthal funktioniert heute eine per Funk angesteuerte elektrische Schrankenanlage.
Im Winter werden oberhalb der Station Bäretswil die nicht benötigten Flachwagen des Circus Knie abgestellt, welcher in Rapperswil sein Winterquartier hat. Dies gilt seit den 1990er Jahren nicht mehr.
Es finden auch im Winterhalbjahr hie und da Sonderfahrten auf der Strecke Hinwil-Bauma statt.
Literatur/Quellen
- Werner Neuhaus - Aus den Annalen der Uerikon-Bauma-Bahn; Th.Gut + Co. Verlag Stäfa, 1974
- Walter Aeschimann/Hugo Wenger - Uerikon-Bauma-Bahn, Rückblick und Ausblick; 192 Seiten; Eigenverlag DVZO, 1984
Weblinks
47.3329769444448.8423419444445Koordinaten: 47° 19′ 59″ N, 8° 50′ 32″ O; CH1903: (706094 / 243406)
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