- Uhrstand
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Als Uhrstand wird jene Korrektion bezeichnet, die an die Anzeige einer Uhr oder eines Chronografen anzubringen ist, um die wahre Zeit zu erhalten. Er beinhaltet den Wert um den ein Zeitmessgerät von einer Normaluhr abweicht. Das Vorzeichen des Uhrstandes (+ oder -) gilt dabei im Sinne einer Verbesserung. [1]Wenn die Uhr beispielsweise 23,4 Sekunden vorgeht (ugs. "vorn"), ist der Uhrstand -23,4 s.Inhaltsverzeichnis
Ermittlung
Man erhält den Uhrstand durch einen Uhr- oder Zeitvergleich am einfachsten, indem man die Ablesung der Uhr zu einer vollen Minute eines amtlichen Zeitzeichens vornimmt. Solche Zeitsignale stehen in Mitteleuropa auf Langwelle (75 kHz von HBQ und 77,5 kHz von DCF77) oder im Telefon zur Verfügung und haben eine Genauigkeit von mindestens 0,01 s. Das Zeitsignal im Rundfunk kann hingegen im Sekundenbereich fehlerhaft sein.
In der Astrometrie oder bei astro-geodätischen Beobachtungen von Himmelskörpern ist überdies die Zeitkorrektion dUT1 zu berücksichtigen, die mit kleinen Unregelmäßigkeiten der Erdrotation zusammenhängt. Ab Abweichungen von 0,9 s zwischen UT1 und UTC wird die UTC zu festen Tagen im Jahr durch Schaltsekunden korrigiert.
Eine automatische Korrektur kann bei funkgesteuerten Uhren mit Hilfe eines Zeitsignalsenders, z.B. DCF77 erfolgen.
Uhrgang
Will man die Messgenauigkeit einer guten Uhr über längere Zeit voll ausschöpfen, ist der Uhrstand zweimal zu ermitteln, nämlich vor und nach der Verwendung. Grund ist der sogenannte Uhrgang worunter man die zeitliche Änderung des Uhrstandes versteht. Der Uhrgang (auch kurz Gang oder Gangfehler genannt) ist die Abweichung der Uhrfrequenz (Schwingung der Unruh bzw. des Quarzes) von der im Uhrwerk vorgesehenen Sollfrequenz.
Anmerkungen
- Prinzipiell kann der Uhrstand Werte zwischen 0 und 24 Stunden (bzw. +/- 12 Std.) annehmen. Dies hat noch nichts mit der Qualität der Uhr zu tun, sondern ist höchstens unbequem für den Benützer. Sehr genaue mechanische Uhren soll man möglichst selten nachstellen, weil darunter die Gleichmäßigkeit des Uhrganges leiden kann.
- Der Uhrgang selbst ist noch kein Qualitätsmerkmal, sondern erst der Grad seiner Regelmäßigkeit. Bei kleinen Armband- und Quarzuhren liegen die Änderungen des Gangs bei einigen Zehntel- bis Sekunden pro Tag, doch lässt sich der Gang selbst nur mit einigem Aufwand auf dieses Maß einregulieren. Bei wissenschaftlichen Quarzuhren ist die Variation des Ganges um einige Größenordnungen geringer. Im allgemeinen ist der Gang jeder Uhr am meisten von der Temperatur, teilweise auch von der Raumlage abhängig.
Einzelnachweise
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