- Umgangslautung
-
Von Explizitlautung spricht die Phonologie, wenn Wortformen phonolgisch vollständig sind und gemäß dem Standard gebildet wurden. Die Realisierung der Wortformen berücktsichtigt also alle distinktiven Merkmale.
Beispiel: [ˈzaːɡn̩] statt [ˈzaːɡɘn]
Eine standardwidrige Überlautung zeichnet sich aus durch ein spezielles Sprechen, welches überdeutlich ist, langsam und sich am Schriftbild orientiert. Typische Situationen sind das Diktieren von Texten, die Artikulation in lärmbelasteter Umgebung oder der Sprachunterricht (DaF-Aussprache).
Beispiel: [fɛrˈʃteːhɛn] statt [fɛrˈʃteː(ɘ)n]
Umgangslautung ist wiederum ein Merkmal der ungezwungenen Alltagssprache. Sie unterscheidet sich von der Explizitlautung durch regional bedingte Vereinfachungen und Angleichungen.
Beispiele:
- [ɡrɔp] statt [ɡroːp] (Gespannte Vokale werden durch ungespannte Vokale ersetzt.)
- [zisˈtʰeːm] statt [zʏsˈtʰeːm] (Vorderzungenvokale werden entrundet.)
- [ɡ] und [k] (z. B. [tax] statt Tag [taːk], [veːç] statt Weg [veːk]) ((Postvokalische) Frikativierung hinter einem Vokal.)
Quellen
- Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache, 1998.
- Helmut Glück (Hsg), Metzler Lexikon Sprache, Stuttgart: Metzler 2000. ISBN 347601519X
Wikimedia Foundation.