- Union nationale des étudiants de France
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UNEF Gründungsjahr: 1907 Präsident: Jean-Baptiste Prévost
Anschrift: 112 boulevard de la Vilette
75019 Paris
Website: www.unef.fr Die Union nationale des étudiants de France (UNEF) ist Frankreichs größter und ältester Studentenverband.
Die Organisation vertritt die Interessen der Studentenschaft gegenüber der nationalen und lokalen Gesetzgebung und Regierung, den politischen Parteien, den staatlichen Gremien, die mit der höheren Bildung befasst sind sowie den universitären Verwaltungen. Auch international ist der Verband aktiv, insbesondere innerhalb der European Students’ Union (ESU).
Geschichte
Gegründet wurde die UNEF 1907 in Lille als Zusammenschluss mehrerer lokaler Studentenorganisationen (Associations Générales d'Étudiants, AGE). Diese waren seit den 1870er Jahren entstanden (z.B. Nancy 1877, Lille 1881, Paris 1884, Montpellier 1889). In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg engagierte sich die UNEF vor allem für die internationale Verständigung (Gründung der Conféderation Internationale des Etudiants) sowie für die sozialen Belange ihrer Mitglieder (1933 Eröffnung eines eigenen Tbc-Sanatoriums in Saint-Hilaire-du-Touvet, 1936 Gründung des „Comité supérieur des œuvres en faveur des étudiants“, vergleichbar mit den deutschen Studentenwerken).
In der 1946 verabschiedeten Charte de Grenoble bezeichnet die UNEF den Studenten als „intellektuellen Arbeiter“ und sich selbst als Teil der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung. Die daraus abgeleitete Forderung nach einem Studentengehalt wird in Deutschland später vom SDS aufgegriffen. 1948 wird auf Druck der UNEF eine studentische Sozialversicherung (Mutuelle nationale des étudiants de France, MNEF, seit 2000 La Mutuelle Des Etudiants, LMDE) gegründet.
In den 1950er Jahren unterstützt UNEF die Unabhängigkeitsbewegung in Algerien und wird daraufhin von der Regierung gemaßregelt (Sperrung öffentlicher Zuschüsse). Daraufhin kommt es 1962 erstmals zur Abspaltung eines rechten Flügels, der sich gegen politische Aktivitäten ausspricht.
1968 versammeln sich auf dem Höhepunkt der Pariser Maiunruhen 30.000 bis 50.000 Studenten zum UNEF-Kongress im Pariser Stade Sebastien Charlety. In der Folge zerbricht 1971 die UNEF in mehrere rivalisierende Organisationen, die jeweils von verschiedenen politischen Parteien dominiert werden bzw. diesen nahestehen. Erst 2001 kommt es zur Wiedervereinigung der beiden wichtigsten Flügel – UNEF-SE (Solidarité Étudiante) und UNEF-ID (Indépendante et Démocratique) – unter dem alten Namen UNEF.
2006 ist die UNEF unter ihrem Präsidenten Bruno Julliard führend an den Studentenprotesten gegen Premierminister Dominique de Villepins Arbeitsgesetz Contrat première embauche (CPE) beteiligt.
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