Union nationale (Schweiz)

Union nationale (Schweiz)

Die Union nationale war eine politische Partei der Schweiz, die der Frontenbewegung zugerechnet wird.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1932 gründete Georges Oltramare die Union nationale in Genf, der auch unangefochtener Anführer der Partei war. Am 9. November 1932 störten Mitglieder der Union nationale eine Veranstaltung der Sozialisten im Kommunalsaal von Plainpalais. Daraufhin kam es zu einer Grosskundgebung der Sozialisten und daraufhin zu den Unruhen von Genf 1932. Im Jahr 1936 gewann die Union nationale in Verbindung mit den bürgerlichen Parteien bei den Grossratswahlen in Genf zehn Sitze. 1937 verfügte die Partei über etwa 2.000 Parteimitglieder.

Im Mai 1937 reiste Oltramare nach Rom und traf Benito Mussolini. Die Union nationale erhielt Gelder der italienischen Regierung und sollte dafür zugunsten Italiens Einfluss auf den Völkerbund in der Frage des Abessinienkrieges und betreffend der Sanktionenaffäre nehmen. 1939 versuchte die Union nationale mit der liberalen-demokratischen Partei des Kantons Genf zu fusionieren. Als das Vorhaben scheiterte, verliess Oltramare die Union nationale, die sich kurz darauf auflöste.

Politische Ausrichtung

Die Union nationale lehnte sich stark an die faschistischen Vorbilder im Ausland an. Die Partei war militaristisch aufgebaut. Die Wählerbasis kam aus dem Bürgertum und die Partei war antibolschewistisch. Das Motto der Partei war „Eine Lehre, ein Glaube, ein Führer“.

Literatur

  • Catherine Arber: Frontismus und Nationalsozialismus in der Stadt Bern. Viel Lärm, aber wenig Erfolg. C. Arber, Bern 2002, (Bern, Univ., Historisches Institut, Lizentiatsarbeit, 2002), (Leicht gekürzt in: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde 65, 2003, H. 1, ISSN 0005-9420, S. 3–55).
  • Beat Glaus: Die nationale Front. Eine schweizer faschistische Bewegung 1930–1940. Benziger, Zürich u. a. 1969, (Zugleich: Basel, phil. Diss.).
  • Walter Wolf: Faschismus in der Schweiz. Die Geschichte der Frontenbewegungen in der deutschen Schweiz. 1930–1945. Flamberg, Zürich 1969, (Zugleich: Basel, phil. Diss.).

Weblinks


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