- Universeller Kalender
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Der Weltkalender (auch: Universeller Kalender) ist ein Entwurf zur Reform des Gregorianischen Kalenders.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Seine Grundidee geht zurück auf ein im Jahr 1834 entwickeltes Konzept von Marco Mastrofini. 1930 gründete Elisabeth Achelis die World Calendar Association (WCA), die sich in der Folgezeit bemühte, den Weltkalender zunächst beim Völkerbund und dann bei der UNO durchzusetzen. In der 1930er bis 1950er Jahren gab es in beiden Organisationen Tendenzen für eine Kalenderreform. Dem Weltkalender wurden dabei die besten Chancen auf Umsetzung nachgesagt. Allerdings wurde nie ein Beschluss für eine Kalenderreform oder einen bevorzugten Alternativ-Kalender gefasst.
1955 löste sich die WCA nach internen Auseinandersetzungen auf. Ihre Nachfolge trat die International World Calendar Association (IWCA) an.
Das System des Weltkalenders
Der Weltkalender stellt eine Modifikation des Augusteischen Kalenders dar. Wie dieser unterteilt er das Jahr in 12 Monate. Die Schaltregel wurde von der Gregorianischen Kalender-Reform (1582) übernommen. Wesentliche Unterschiede bestehen in den jeweiligen Monatslängen und in der Unterbrechung der Wochenreihung am Jahresende und in Schaltjahren zusätzlich in der Jahresmitte. Das Jahr des Weltkalenders ist in vier Quartale zu je 91 Tagen unterteilt. Dabei zählt der erste Monat eines jeden Quartals (Januar, April, Juli und Oktober) jeweils 31 Tage und die restlichen beiden Monate jeweils 30 Tage.
Zudem wurde der Wochenzyklus quartalsweise an den Monatslauf angeglichen: Der erste Monat eines jeden Quartals beginnt mit einem Sonntag. Um dies zu ermöglichen, muss in Gemeinjahren ein Wochentag „ausfallen“: Auf den 30. Dezember (stets ein Samstag) folgt daher nicht ein Sonntag, sondern der so genannte Welttag, der keinem Monat und keinem Wochentag zugeordnet wird. In Schaltjahren wird ein zusätzlicher Tag nach dem 30. Juni eingefügt, der ebenfalls außerhalb des Wochenzyklus' liegt.
Der Weltkalender stimmt in der Zeit vom 1. September bis zum 28. Februar mit dem Augusteischen Kalender weitgehend überein.
Der traditionelle Weltkalender (mit Sonntag als erstem Tag der Woche) Januar So Mo Di Mi Do Fr Sa 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Februar So Mo Di Mi Do Fr Sa 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 März So Mo Di Mi Do Fr Sa 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 April So Mo Di Mi Do Fr Sa 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Mai So Mo Di Mi Do Fr Sa 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Juni So Mo Di Mi Do Fr Sa 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Schalttag Juli So Mo Di Mi Do Fr Sa 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 August So Mo Di Mi Do Fr Sa 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 September So Mo Di Mi Do Fr Sa 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Oktober So Mo Di Mi Do Fr Sa 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 November So Mo Di Mi Do Fr Sa 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Dezember So Mo Di Mi Do Fr Sa 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Welttag Vor- und Nachteile
Befürworter des Weltkalenders weisen auf seinen einfachen Aufbau hin. Das Jahr beginnt stets mit einem Sonntag, und auch jedem anderem Tages-Datum ist jedes Jahr immer wieder derselbe Wochentag zugeordnet. Die Quartale umfassen jeweils 91 Tage, passgenau für 13 Wochen. Da alle vier Quartale gleich lang sind und noch dazu die Monate innerhalb der Quartale jeweils übereinstimmend 31 Tage, 30 Tage und nochmals 30 Tage umfassen, wird der Vergleich von Quartals-Statistiken erheblich verbessert. Der Welttag am wochenfreien Silvester-Tag soll ein Tag des weltweiten Innehaltens sein, der die Verbundenheit der Menschheit miteinander ausdrückt.
Kritiker bemängeln die traditions-widrige Unterbrechung der Wochen-Reihung. Auch der Umstand, dass in Schaltjahren in der Mitte des Kalenders auf Samstag den 30. Juni kein Sonntag folgt, sondern zunächst der eingeschobene Schalttag, noch dazu ohne Wochenzugehörigkeit, sei ein Bruch mit der Jahrtausende alten Tradition der ausnahmslosen 7-Tage-Woche, die seit ihrer Einführung durch die Babylonier alle Kalenderreformen überstanden habe und Bestandteil solch unterschiedlicher Kalendersysteme wie des Jüdischen Kalenders, des Christlichen Kalenders und des Muslimischen Kalenders geworden sei. Außerdem erschwere der Weltkalender die Integration vieler kirchlicher Feste, die an astronomische Ereignisse gebunden sind (z. B. Ostern).
Auguste Comte übernahm bei der Entwicklung seines Positivisten-Kalenders Mastrofinis Idee der Unterbrechung des Wochenzyklus' durch einen eingefügten Sonder-Tag.
Siehe auch
Literatur
- Friedrich Kaden: Kleine Geschichte der Mathematik. Berlin: Der Kinderbuchverlag, 1985 (S. 37)
Weblinks
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