- Unshu
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Unsu (jap. 雲手, dt. Wolkenhand) ist eine Kata, d. h. ein stilisierter Kampf gegen mehrere imaginäre Gegner, in der japanischen Kampfkunst Karatedō. Gelehrt wird sie sowohl in der Stilrichtung Shōtōkan, als auch im Shitō- und Shōrei-ryū, wobei im Shitō-ryū die meist die Bezeichnung Unshu verwendet wird.
Inhaltsverzeichnis
Ursprung
Der Ursprung der Unsu liegt in der Aragaki-Schule, ein alter Familienstil aus Okinawa, der auf Aragaki Peichin zurückgeht. Er muss diese Kata aus seinem Kampfkunst-Studium in China mitgebracht haben. Erstmals wird die Kata außerhalb der Aragaki-Schule in dem Buch "Karate-Kenpo" von Funakoshi Gichin unter der Überschrift "Kata-Arten" erwähnt.
Name
Der Name Unsu bezieht sich auf die zweite Technik, bei der, nachdem man nach oben abgewehrt hat, der angreifende Arm zur Seite geschoben wird. Auch der Aufbau dieser Kata, die durch ihre technische Vielseitigkeit leicht und schnell wirkt, trug dazu bei, dass man an die Leichtigkeit der Wolken denkt. Manchmal wird Unsu auch als "Wolkenschieben" Hatsuun jindo (Teile die Wolken und finde den Weg) übersetzt, was besonders die Anfangstechniken plastisch veranschaulicht.
Unsu im Shōtōkan
In der auf Funakoshi Gichin zurückgehenden Stilrichtung Shōtōkan ist Unsu die höchstentwickelte Kata. Ihren Weg in diese Stile fand die Kata über Mabuni Kenwa, ein Freund Funakoshis, der ihn die Variante seines Shitō-ryū lehrte. Die Kata wurde dann von Funakoshi an seinen Stil angepasst und gilt seitdem, obwohl sie mit 90 Sekunden Dauer nicht die längste Kata dieser Stile ist, als die Schwierigste. Diese "Einstufung" ist unter anderem dem 360°-Sprung mit eingebauten Mikazuki tobi geri (Halbmondtritt im Sprung) und Ushiro tobi geri (Tritt im Sprung nach hinten) vor der Landung zu verdanken, jedoch auch den anderen Feinheiten der 68 Techniken.
Normalerweise darf diese Kata ausschließlich von Meistern(Dan-Trägern) oder angehenden Dan-Trägern(Braungurt; 3-1 Kyu) trainiert werden. Da allerdings heutzutage teilweise nicht mehr Wert auf die Traditionen gelegt wird, ist immer mehr zu beobachten, dass auch niedrige Gurte diese Kata trainieren, obwohl ihnen dazu noch die Reife fehlt.
Siehe auch
Weblinks
Literatur
- Albrecht Pflüger: 25 Shotokan Katas. Falken Verlag, 2002. ISBN 978-3806821253.
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