- Citrus unshiu
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Die Satsuma (Citrus × aurantium) ist eine aus Südjapan stammende Zitruspflanze (Citrus). Sie bildet süße, fast kernlose und wenig saure Zitrusfrüchte. Die Satsuma ist nicht identisch mit der Mandarine (C. reticulata), obwohl ihre Früchte in Europa auch als kernlose „Mandarinen“ gehandelt werden. Der Baum wird als eine Kreuzung aus Mandarine und Orange angesehen und lässt sich bis 1429 zurückverfolgen. Satsuma-Bäume besitzen von den kommerziell wichtigen Zitrusfrüchten die größte Toleranz gegen niedrige Temperaturen und reifen relativ früh, ohne große Wärmesummen zu benötigen.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Satsuma wächst als kleiner, immergrüner Baum mit unregelmäßiger, ausgebreiteter Krone. Die Zweige hängen gelegentlich über, sie sind fast dornenlos. Die Blätter sind relativ groß, lanzettlich geformt, an beiden Enden spitz zulaufend, mit einer Träufelspitze. Der Blattstiel ist lang und verbreitert.
Die Frucht ist süß und normalerweise kernlos. Sie ist etwa von der Größe einer Mandarine, also kleiner als eine Orange. Die Fruchtschale lässt sich leicht ablösen. Das Innere ist in zehn bis zwölf Segmente unterteilt. Die Saftschläuche, die die Segmente ausfüllen, sind kurz und breit. Sie enthalten das orangefarbene Fruchtfleisch. Gelegentlich vorkommende Samen sind innen hellgrün.
Benennung
In Japan wird sie Unshū Mikan (jap. 温州蜜柑), kurz Mikan (蜜柑) genannt, Mikan ist in Japan außerdem ein Sammelbegriff für Zitrusfrüchte. Der Name Unshū könnte sich auf die historische chinesische Provinz Wenchow beziehen, obwohl die Satsuma früher nur in Japan bekannt war.
1876, während der Meiji-Zeit, wurden durch die Frau eines Mitglieds der US-Botschaft Mikan aus der Provinz Satsuma auf Kyūshū in die USA gebracht. Daher der Name in Europa, obwohl die Pflanze zwar in Japan beheimatet ist, aber nicht speziell nur in dieser Provinz. In den USA heißt sie Satsuma Mandarin, in Großbritannien Satsuma Tangerine oder Satsuma Orange.
Die Erstbeschreibung von Vasil Vasilevicz Marcowicz als Citrus unshiu wurde 1921 veröffentlicht.[1] Der Artstatus war jedoch umstritten; teilweise wurde die Satsuma auch als Varietät oder Zuchtform der Mandarine (Citrus reticulata) angesehen. Daraus resultierten einige Synonyme als Varietät, etwa Citrus nobilis var. unshiu Swingle, Citrus reticulata var. unshiu Blanco oder als Sorte Citrus reticulata 'Unshiu'. Neuere genetische Untersuchungen zeigen die Satsuma als Hybride zwischen der Mandarine (Citrus reticulata) und der Orange (Citrus × aurantium).[2] Da auch die Orange eine Kreuzung ist - aus Mandarine und Pampelmuse - hat die Satsuma als ursprüngliche Arten Mandarine und Pampelmuse als Vorfahren. Kreuzungen aus Mandarine und Pampelmuse bekommen den wissenschaftlichen Namen Citrus × aurantium. Da aus dieser Kreuzung jedoch viele unterschiedliche, umgangssprachlich mit verschiedenen Namen belegte Pflanzen hervorgegangen sind, kann zur besseren Unterscheidung der Zusatz Citrus × aurantium Satsuma-Gruppe verwendet werden.[3]
Verbreitung
Angebaut wird die Satsuma heute in Japan, Spanien, Zentral-China, Korea, Türkei, am Schwarzen Meer in Russland, im südlichen Südafrika und in Südamerika. In kleineren Mengen wird sie auch in Kalifornien und Nord-Florida gezogen, wo auch einige kleinere Ortschaften nach der Frucht benannt sind.
Belege
- W. Reuther, H. J. Webber, L. D. Batchelor (Hrsg.) (1967): The Citrus Industry. Bd 1&2. University of California. [2]
Einzelnachweise
- ↑ Izv. Sochin. Obl. Sukhum. Sadov. Sel. Opyt. Stantsii 2(2):5. 1921; siehe Eintrag bei GRIN Taxonomy for Plants.
- ↑ E. Nicolosi et al. (2004): Citrus phylogeny and genetic origin of important species as investigated by molecular markers. Theoretical and Applied Genetics 100(8):1155–1166.
- ↑ D.J. Mabberley (1997): A classification for edible Citrus (Rutaceae). Telopea 7(2): 167–172. [1]
Weblinks
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