Unsterbliches Remis

Unsterbliches Remis

Die Unsterbliche Remispartie ist eine Schachpartie, die 1872[1] in Wien zwischen Carl Hamppe und Philipp Meitner gespielt wurde.

Sie illustriert den im 19. Jahrhundert üblichen romantischen Stil, bei dem versucht wurde, durch spektakuläre Opfer den gegnerischen König mattzusetzen. In der Partie opferte Schwarz Material, um den weißen König über das ganze Brett ins eigene Lager zu treiben, konnte dann allerdings nur Remis durch Dauerschach erreichen.

Die Kontrahenten in dieser Partie waren Wiener Schachmeister, deren Ruhm im wesentlichen auf dieser einen Partie beruht, die in zahlreichen Schachbüchern und -zeitschriften abgedruckt wurde. Hofrat Carl Hamppe (1814-1876) gilt zudem als Begründer der in der Partie gespielten Eröffnung, der Wiener Partie. Rechtsanwalt Philipp Meitner (1836-1910) war Teilnehmer der internationalen Wiener Schachturniere 1873 und 1882. Er war der Vater der Kernphysikerin Lise Meitner.


a b c d e f g h
8 a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8 8
7 a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7 7
6 a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6 6
5 a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5 5
4 a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4 4
3 a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3 3
2 a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2 2
1 a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1 1
a b c d e f g h
Stellung vor 9. ... Da4:+
1.e2-e4 e7-e5 2.Sb1-c3

Die sogenannte Wiener Partie

2. ... Lf8-c5

Normalerweise wird stattdessen 2...Sf6 gespielt.

3.Sc3-a4?!

Besser wäre 3. Sf3! d6 4. d4 mit leichtem weißen Vorteil.

3. ... Lc5xf2+!?

Gut war 3...Le7, aber Schwarz geht scharf zur Sache!

4.Ke1xf2 Dd8-h4+ 5.Kf2-e3

Erzwungen

5...Dh4-f4+ 6.Ke3-d3 d7-d5! 7.Kd3-c3 Df4xe4 8.Kc3-b3

Diese kuriose Königswanderung ist noch am besten für Weiß.

8. ... Sb8-a6

Droht Matt auf b4

9.a2-a3

Besser war 9.d4 ed 10.Ld3

9. ... De4xa4+

Ein spektakuläres Damenopfer, um die Konsolidierung mittels Sc3 und Ka2 zu verhindern, wonach Schwarz wahrscheinlich keine ausreichende Kompensation für die Minusfigur hätte.

10.Kb3xa4 Sa6-c5+ 11.Ka4-b4

11.Kb5 Se7 12.c4!! d4 13.Kxc5 a5 14.Da4+ Kf8 15.Db3 führt stattdessen zu weißem Vorteil.

11. ... a7-a5+ 12.Kb4xc5

Führt zwingend zum Remis. 12.Kc3 d4+ 13.Kc4 b6 14.Df3 Le6+ 15.Dd5 (15.Kb5 Ld7+ 16. Dc6 (16. Kc4 c6) 16. ... Se7 17.Dxd7+ Kxd7) 15. ... Lxd5 16.Kxd5 f6 oder Sf6+ 17.Kc6 (17.Kxe5 Sg4+ nebst Sf2, 17.Kc4 Sfe4 18.Sf3 f6) ist unklar.

12. ...Sg8-e7!

Droht 13...b6+ nebst Matt.

13.Lf1-b5+ Ke8-d8 14.Lb5-c6!!

Jeder andere Zug führt zum Matt.

14. ...b7-b6+

Nach 14...bxc6? kann dem weißen König nichts mehr passieren.

15.Kc5-b5 Se7xc6 16.Kb5xc6 Lc8-b7+! 17.Kc6-b5!

17.Kxb7? führt zum Matt nach 17...Kd7 18.Dg4+ Kd6 19.Dxg7 Thb8#

17...Lb7-a6+ 18.Kb5-c6 mit Remis. (18.Ka4? Lc4 19.b4 b5#)
1/2-1/2

Siehe auch

Quellen

  1. Edward Winter: Kings, Commoners and Knaves. Russell Enterprises, Milford 1999. S. 50

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